Karlsruher Grat | ||
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Kletterpartie auf dem Karlsruher Grat | ||
Höhe | 750 m ü. NHN | |
Lage | Baden-Württemberg, Deutschland | |
Gebirge | Schwarzwald | |
Koordinaten | 48° 33′ 48″ N, 8° 11′ 24″ O | |
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Der Karlsruher Grat ist ein ungefähr 400 Meter langer Felsgrat bei Ottenhöfen im Schwarzwald, über den eine alpine Route mit Kletterpartie führt, die auch als der einzige Klettersteig des Nordschwarzwaldes bezeichnet wird.
Lage
Der Karlsruher Grat liegt im Naturschutzgebiet Gottschlägtal-Karlsruher Grat, östlich von Ottenhöfen und südlich der Hornisgrinde im Nordschwarzwald. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich an den Westabfällen des Melkerei- und Vogelskopfes von 400 Meter im Westen bis auf 830 m ü. NHN im Osten. Dort bildet die Kreisstraße 5370, die von Oppenau über Kloster Allerheiligen zur Schwarzwaldhochstraße führt, die Grenze zum Nationalpark Schwarzwald und zum Naturschutzgebiet Schliffkopf. Der Grat verläuft in etwa 750 Metern Höhe über dem Gottschlägtal.
Name
Der Name Karlsruher Grat ist nicht ursprünglich. Früher trug die gesamte Gratschneide (wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem Dachfirst) den Namen Eichhaldenfirst. Als der Grat durch die Popularisierung des Kletterns Anziehungspunkt für Kletterer aus der näheren Umgebung, vor allem aus dem Karlsruher Raum, wurde und erste Todesfälle gemeldet werden mussten, benannte die Gemeinde Ottenhöfen ihn 1926 zu Ehren der verunglückten Karlsruher um.
Geologie
Die Felsen und der Bergrücken, dessen Grat sie bilden, bestehen aus Quarzporphyr, genauer dem Grünberg-Quarzporphyr der Geisberg-Formation, der vor rund 290 Millionen Jahren durch Erkaltung der Magma-Füllung einer vier Kilometer langen und 750 Meter breiten Gesteinsspalte entstanden ist. An manchen Stellen sind noch die Fließspuren zu sehen. Über dem Granit des Grundgebirges und dem wesentlich später aufgedrungenen Quarzporphyr wurden im Laufe der Erdgeschichte mächtige Ablagerungen aus Flusssedimenten, die Schichten des Buntsandsteins, aufgelagert. Durch Erosion wurde der härtere und damit widerstandsfähigere Porphyr als Grat herausgebildet, während die anderen, weicheren Gesteine abgetragen wurden.
Klettersteig
Der meist von Ottenhöfen aus begangene sogenannte Klettersteig führt den Grat entlang von Westen nach Osten über die rauen und damit sehr trittfesten Porphyrfelsen. Die abschnittsweise anspruchsvolle alpine Route ist an einigen Stellen ausgesetzt und absturzgefährlich, aber – im Gegensatz zu alpinen Klettersteigen – nicht mit Drahtseilen oder Tritthilfen versehen.
Der Karlsruher Grat ist von der Schwarzwaldhochstraße aus zugänglich, meist wird er jedoch vom Wanderparkplatz bei den Edelfrauengrabwasserfällen in Ottenhöfen aus begangen. Er ist außerdem namensgebender Bestandteil des Premiumwanderweges Karlsruher Grat, der in Ottenhöfen beginnt. Der Weg führt vom Wanderparkplatz nach dem Kieswerk in die Schlucht des Gottschlägbachs, an der Auskolkungshöhle Edelfrauengrab und den gleichnamigen Wasserfällen vorbei stetig bergan, immer auf der im Sinne des Aufstiegs linken Hangseite, zweigt dann weiter hinten im Tal von einem breiten Holzabfuhrweg in spitzem Winkel nach links ab und führt auf den Grat hinauf. Oben folgt man den Schildern Kletterpartie. Vom Bosensteiner Eck aus folgt man der blauen Raute bergab nach Westen und stößt nach wenigen hundert Metern auf die ersten Porphyrfelsen.
Die Route ist nicht markiert, weshalb jeder nach Wunsch und Können mehr oder weniger nah an der Gratschneide gehen kann. Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit sowie gutes Schuhwerk werden in jedem Fall vorausgesetzt. Auch sollte man den Grat nach Regen aufgrund der Rutschgefahr meiden. Die Kletterei nimmt je nach Können etwa eine halbe bis eine Stunde in Anspruch. Für Ungeübte bietet sich ein schmaler Waldpfad am Nordrand des Grates zur – vollständigen oder teilweisen – Umgehung an. Abseits des Klettersteigs ist das Klettern im Naturschutzgebiet nur an einer Stelle des Grates, dem Eichhaldenfirst, erlaubt.
- Edelfrauengrab-Wasserfall
- Porphyrsäule
- Blick nach Westen
- Panoramabild
- Kreuz am Karlsruher Grat
Ziele in der Umgebung
In der Nähe – und mit dem Karlsruher Grat zu einer 10 bis 15 Kilometer langen Wanderung verbindbar – befinden sich
- in Richtung Ottenhöfen: die Granit-Felskanzel des Brennte Schrofen mit gutem Fernblick auf Ottenhöfen und Umgebung und die Gottschlägbach-Wasserfälle mit der Auskolkungshöhle Edelfrauengrab, in der laut einer Sage die Ehefrau des Burgherrn zu Bosenstein lebendig eingemauert wurde.
- und in Richtung Oppenau: die Ruine des Klosters Allerheiligen mit ihren Wasserfällen.
Literatur
- Otto F. Geyer, Manfred Gwinner, Matthias Geyer, Edgar Nitsch und Theo Simon: Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearbeitete Auflage, 627 S., Schweizerbart, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-510-65267-9.
Weblinks
- Naturschutzgebiet Gottschlägtal – Karlsruher Grat – Informationsbroschüre der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege (BNL) Freiburg (PDF; 3 MB)