Kaspar Glarner (geboren in Zürich) ist ein Schweizer Bühnen- und Kostümbildner.

Leben und Werk

Kaspar Glarner wurde in Zürich geboren. Sein Grossvater und Musiklehrer war Musikdirektor Alfred Glarner, Gründer der Zürcher Sängerknaben und Singmädchen. Kaspar Glarner studierte in Paris. Es arbeitete nach seinem Diplom dort zunächst als freier Maler, Grafiker und Innenarchitekt, bis er von Rolf Glittenberg als Bühnenbildassistent an das Thalia Theater Hamburg verpflichtet wurde. Danach assistierte er Erich Wonder bei mehreren internationalen Opernproduktionen. Erste eigene Arbeiten mit den Regisseuren Markus Imhoof und Hansgünther Heyme folgten.

Die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Uwe Eric Laufenberg führte Kaspar Glarner europaweit an renommierte Opernhäuser, ans Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, ans Grand Théâtre de Genève (für Tosca), nach Oldenburg (Peter Grimes), Marseille (Lucrezia Borgia), nach Frankfurt, Hamburg und Freiburg (Fidelio). Im Schauspiel kooperierten Laufenberg und Glarner am Berliner Maxim-Gorki-Theater und am Münchner Residenztheater. Während Laufenbergs Intendanz am Hans Otto Theater Potsdam von 2004 bis 2009 entwarf der Künstler dort die Bühnenbilder für Die Hermannsschlacht, Die Dreigroschenoper und Ein Sommernachtstraum sowie für zwei Uraufführungen: Katte von Thorsten Becker und Julia Timoschenko von Adriana Altaras und Maxim Kurotschkin.

In der Folge wurden die Oper Frankfurt und der Regisseur Keith Warner die wichtigen Achsen seiner Arbeit. Warner und Glarner gestalteten in Frankfurt gemeinsam vier Produktionen: Death in Venice, Lear, Volo di notte/Il prigioniero und Falstaff. Glarner begleitete Warner als Kostümbildner auch an die Hamburgische Staatsoper, ans Theater an der Wien, die Opéra du Rhin in Strasbourg und Mulhouse, die Königliche Oper in Kopenhagen und an das Royal Opera House Covent Garden in London. In Frankfurt setzte der Bühnen- und Kostümbildner seine Arbeit mit einer Reihe weiterer Regisseure fort – mit Udo Samel (für Schuberts Liederzyklen Die schöne Müllerin, Winterreise und Schwanengesang), mit Christoph Quest (Die Weiße Rose), Walter Sutcliffe (Owen Wingrave und Die Gespenstersonate) und mit Vincent Boussard (Bühnenbilder zu Adriana Lecouvreur und Glucks Ezio).

Glarner arbeitete andernorts auch mit Dale Duesing (Hänsel und Gretel in Bern), mit Christine Mielitz (in Dortmund und im Theater an der Wien) und weiterhin mit Walter Sutcliffe (Albert Herring in Linz, Werther in Magdeburg, Luisa Miller und La traviata in Braunschweig). In den 2010er Jahren übernahm er zunehmend Aufgaben in Frankreich – in Bordeaux, Toulon, Toulouse, Lyon, Avignon, Strasbourg und Mulhouse. 2014 gestaltete er – gemeinsam mit Marco Brehme – für das Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz das Bühnenbild zum Tanzstück Schlagobers von Richard Strauss. Die Aufführung fand, wegen der Renovierung des Staatstheaters, im Cuvilliés-Theater statt. 2017 entwarf er das Bühnenbild für die Uraufführung der Oper Der Mieter von Arnulf Herrmann, dirigiert von Kazushi Ōno, inszeniert von Johannes Erath, mit dem Glarner zuvor bereits in Bern, Köln, Graz und Oslo zusammen gearbeitet hatte.

Schauspiel (Auswahl)

Oper (Auswahl)

Film

  • 2020: Who the f... is Roger Rossmeisl (Dokumentarfilm von Luc Quelin; Produktion)
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