Anna Katharina Roth, geborene Sehnert (* 26. Juni 1882 in Schaafheim; † 3. Juni 1967 in Darmstadt) war eine deutsche kommunistische Politikerin.
Leben
Katharina Roth wurde als Tochter des Maurers Nikolaus Sehnert und dessen Frau Anna Katharina, geborene Kreh geboren. Sie heiratete Jakob Roth. Katharina Roth arbeitete bis zu ihrer Heirat als Dienstmädchen und schloss sich 1907 der SPD an. Während des Ersten Weltkrieges trat sie zur USPD über, wo sie zum linken Flügel gehörte, welcher sich 1920 mit der KPD zusammenschloss.
In der KPD gehörte Roth zum „linken“ Flügel um Ruth Fischer und Arkadi Maslow und war unter anderem in der frauenpolitischen Arbeit aktiv. Sie rückte 1922 für den ausgeschiedenen Abgeordneten Aloys Rink in den Landtag des Volksstaates Hessen nach und wurde auch 1924 wiedergewählt. Nach der Absetzung der Parteiführung um Fischer und Maslow im Herbst 1925 gehörte sie zur linken Opposition gegen die neue Parteiführung um Ernst Thälmann und wurde im Mai 1927 aus der Partei ausgeschlossen.
Nachdem sie ihr Landtagsmandat bis zur Auflösung der Legislative im November 1927 als fraktionslose Abgeordnete wahrgenommen hatte, schloss sich Katharina Roth im Frühjahr 1928 dem Leninbund an, zog sich aber später aus der aktiven Politik zurück.
Literatur
- Antifaschistisches Aktionsbündnis (Hrsg.): Langen – wie es kaum noch jemand kennt und manche nicht mehr kennen wollen. antifaschistischer Stadtführer (komplett überarbeitete Neuauflage), Langen, Mai 1997 (Seite 60f.)
- Marcel Bois: Kommunisten gegen Hitler und Stalin. Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik. Essen 2014, ISBN 978-3-8375-1282-3 (Seite 27, 220, 235, 274, 426).
- Ingrid Langer: Zwölf vergessene Frauen. Die weiblichen Abgeordneten im Parlament des Volksstaates Hessen, ihre politische Arbeit – ihr Alltag – ihr Leben. dipa, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-7638-0451-X, S. 449–502.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 315–316.
- Adolf Mirkes/Karl Schild: Zeugnisse: Offenbach 1933-1945. Verfolgung und Widerstand in Stadt und Landkreis Offenbach. Köln, Röderberg im Pahl-Rügenstein-Verlag, 1988. (ISBN 3-87682-842-2)
- Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 728.
- Hans-Georg Ruppel und Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820-1933. Darmstadt 1980, ISBN 3-92-2316-14X, S. 221.
- Kurzbiographie in: Hermann Weber: Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik. Band 2. Frankfurt/Main 1969, S. 264.
Weblinks
- Roth, Katharina. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
- Roth, Anna Katharina. Hessische Biografie. (Stand: 13. Juni 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Anna Katharina Roth. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 4. Juni 2023 (Stand 13. April 2023).