Khanjarli | |
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Angaben | |
Waffenart: | Messer |
Verwendung: | Waffe |
Entstehungszeit: | ca. 17. Jh. |
Einsatzzeit: | ca. 17. Jh. – 19. Jh. |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Indien, Kriegerkasten |
Verbreitung: | Indien |
Gesamtlänge: | ca. 38 cm |
Klingenlänge: | ca. 22 cm |
Griffstück: | Holz, Horn, Elfenbein, Metall, Jade, Glas, Edelsteine |
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Der Khanjarli ist ein indischer Dolch aus dem 17. bis 19. Jahrhundert.
Geschichte
Der Khandjarli entstand in Indien und hat Ähnlichkeiten mit dem Khanjar und dem Chilanum. Das Hauptunterscheidungsmerkmal zum Khanjar ist die Griffgestaltung und die Klingenform.
Beschreibung
Der Khanjarli besitzt eine breite, S-förmig, doppelt gebogene Klinge, mit entweder einer starken Mittellinie, oder einer verhältnismäßig breiten Hohlbahn (fälschlich Blutrinne) und ist etwa 22 cm lang. Die Gesamtlänge beträgt etwa 38 cm. Das Heft (Griff) ist verhältnismäßig kurz und hat in den meisten Fällen einen pilzförmigen oder halbmondförmigen Knauf. Er hat nur eine sehr kurze Parierstange oder Parierscheibe. Bei vielen Exemplaren ist ein metallener Handschutzbügel vorhanden, der von der Parierscheibe bis zum Knauf verläuft. Der Griff ist häufig mit Elfenbein besetzt. Die normale Beschalung besteht aus Holz oder Horn. Die Ausstattung reicht von ganz einfachen, bis hin zu wertvoll ausgestatteten Varianten. Die Scheiden bestehen oft aus Leder oder Holz und sind mit Samt in verschiedenen Farben überzogen. Die meisten Klingen sind aus gehärtetem Schmiedestahl hergestellt, alternativ werden Klingen auch aus indischem Wootz-Stahl hergestellt (Gussstahldamaszener).
Literatur
- David Harding (Hrsg.): Waffenenzyklopädie. 7000 Jahre Waffengeschichte. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02894-4, S. 30 (englisch: Weapons : an international encyclopedia from 5000 B.C. to 2000 A.D. 1990. Übersetzt von Herbert Jäger, Martin Benz).
- E. Jaiwant Paul, Arms and Armour: Traditional Weapons of India, Verlag Roli Books, 2005, ISBN 978-8174363404
- Wilbraham Egerton: Indian and Oriental Armour. Reprint 1896 Auflage. Dover Publications, Mineola NY 2002, ISBN 0-486-42229-1 (englisch, [Indian and Oriental Armour – Internet Archive ]).
- George Cameron Stone: A glossary of the construction, decoration, and use of arms and armor in all countries and in all times together with some closely related subjects. Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8 (englisch).
- August Demmin: Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwicklungen : Eine Enzyklopädie der Waffenkunde. Mit über 4500 Abbildungen von Waffen und Ausrüstungen sowie über 650 Marken von Waffenschmieden. Nachdruck der 3. Auflage, hier 4. Auflage, P.Friesenhain, Leipzig 1893. Severus-Verlag, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95801-135-9 ([archive.org ]).
Rezeption
Khanjarli werden öfter als andere indische Dolchvarianten in Museen und im Handel angetroffen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Khanjarli im British Museum siehe: knife-dagger; khanjar; sheath Museum number 1880.3493 (eingesehen am 28. März 2021)
- ↑ Khanjarli im Metropolitan Museum of Art siehe: Accession Number: 36.25.1064 (eingesehen am 28. März 2021)
- ↑ Khanjarli im Metropolitan Museum of Art siehe: Dagger (Khanjarli) with Sheath Accession Number: 36.25.1062a, b (eingesehen am 28. März 2021)
- ↑ Khanjarli bei Oriental Arms siehe: Very Fine Wootz Khanjarli Dagger - 0702 (eingesehen am 28. März 2021)
- ↑ Khanjarli bei Oriental Arms siehe: Good Khanjarli Dagger with Horn Grips, India 18 C. - 9918 (eingesehen am 28. März 2021)
- ↑ Khanjarli bei Oriental Arms siehe: Very Rare 17 C. Khanjarli Dagger - 7175 (eingesehen am 28. März 2021)
- ↑ Khanjarli bei Oriental Arms siehe: Very good 18 C. Khanjarly Dagger - India - 6916 (eingesehen am 28. März 2021)
- ↑ Khanjarli bei Oriental Arms siehe: 18 C Khanjarli Dagger India Very Rare - 6603 (eingesehen am 28. März 2021)