Kitano Tenman-gū (japanisch 北野天満宮) ist ein Shintō-Schrein in der Stadt Kyōto in Japan.

Er ist dem Kami Tenjin gewidmet und wurde im Jahr 942 erbaut, um den zornigen Geist (Onryō) des verstorbenen Gelehrten und Dichters Sugawara no Michizane zu beruhigen, den man aufgrund politischer Intrigen seiner Gegner im Fujiwara-Clan ins Exil geschickt hatte. Zunächst war der Schrein ihm als Person gewidmet, bevor er im Jahr 986 unter dem Namen Tenjin vergöttlicht wurde. Gegenwärtig gilt Kitano Tenman-gū als Hauptschrein der vielen Tenmangu-Schreine überall in Japan.

Auf der gesamten Fläche des Schreins wurden über 2000 Umebäume angepflanzt, da diese Sugawaras Lieblingsbäume gewesen sein sollen. Der Schrein ist besonders beliebt bei Schülern und Studenten, die hier für Erfolg in Prüfungen beten. Am 25. jedes Monats (Geburts- und Todestag von Michizane) richtet der Schrein einen örtlichen Flohmarkt aus.

959 wurde der Schrein durch Fujiwara no Morosuke wesentlich vergrößert. 987 wurde das erste Kitano-Matsuri ausgerichtet, ein Fest, das auch gegenwärtig noch gefeiert wird. Im Jahr 1004 stattete Tennō Ichijō dem Schrein seinen ersten Besuch ab, später wurde der Schrein dann mit anderen großen Schreinen wie dem Kamo-Schrein und dem Iwashimizu-Schrein in die Liste der Nijūnisha, der „Zweiundzwanzig Schreine“, die als die bedeutendsten der Heian-Zeit galten, aufgenommen. Die drei Hauptgebäude des Schreins aus dem Jahr 1607 sind im Baustil gongen-zukuri (権現造) gehalten und haben eine H-Form. Sie wurden von Hideyori Toyotomi errichtet.

Am 6. November werden Tee-Becher im Schrein geweiht, um dem Tag im Jahr 1587 zu gedenken, als Hideyoshi Toyotomi diese Zeremonie zum ersten Mal durchführte. Zu dieser Gelegenheit findet eine Prozession von etwa 150 Menschen von den Büros der Präfekturverwaltung zum Schrein statt, angeführt von sechs Repräsentanten aus sechs bedeutenden Regionen der japanischen Teeproduktion.

Im Schrein befinden sich mehrere Bildrollen (emakimono) aus dem 13. bis 17. Jahrhundert, die die Geschichte des Schreins wiedergeben und von einigen der berühmtesten Künstlern Japans gemalt wurden.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Kitano Shrine. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 795.
  • Ichiro Hori (Autor), Joseph M. Kitagawa, Alan L. Miller (Hrsg.): Folk Religion in Japan: Continuity and Change (= Haskell Lectures on History of Religions, Bd. 1). University of Chicago Press, Chicago/London 1994, ISBN 0226353346, S. 43–51.
  • Stanca Scholz: Aspekte des mittelalterlichen Synkretismus im Bild des Tenman Tenjin im Nô (= Münchener ostasiatische Studien, Bd. 59). Steiner, Stuttgart 1991, ISBN 3-515-05623-8, S. 7–9 & 18–20, (Zugleich: München, Universität, Dissertation, 1989).
Commons: Kitano Tenman-gū – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 35° 1′ 52″ N, 135° 44′ 7″ O

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