Die Klassifikation von Maschinenbelegungsmodellen ist ein in der Maschinenbelegungsplanung gebräuchliches Schema um die Vielzahl der vorhandenen Modelle zu klassifizieren. Gebräuchlich ist dabei folgende Darstellung:

mit

: Maschinencharakteristik

: Auftragscharakteristik

: Zielsetzung

symbolisiert beispielsweise ein Modell mit identischen und parallelen Maschinen (IP) und hat als Zielsetzung die Minimierung der Durchlaufzeit (D). Jeder der Aufträge besteht dabei aus genau drei Arbeitsgängen.

Maschinencharakteristika

α1: Maschinenart und -anordnung

  • : Eine verfügbare Maschine
  • : Identische parallele Maschinen
  • : Uniforme parallele Maschinen (mit unterschiedlicher Fertigungsgeschwindigkeit)
  • : Flow-Shop
  • : Job-Shop
  • : Open-Shop

α2: Maschinenanzahl

  • : beliebige Anzahl
  • : genau m Maschinen

Auftragscharakteristika

β1: Auftragszahl

  • : Eine bestimmte Anzahl von Aufträgen wird vorgegeben. Häufig ist n=2.
  • : Beliebige Anzahl

β2: Unterbrechbarkeit

  • : Unterbrechung (eng. Preemption) ist möglich
  • : Keine Unterbrechung
  • : Nach Ausführung eines Arbeitsganges muss der nächste Arbeitsgang sofort beginnen.

β3: Reihenfolgebeziehung

  • : Fest vorgegebene Reihenfolgen in Form eines Graphen
  • : Graph in Form eines Baumes
  • : keine Reihenfolgebeziehungen

β4: Freigabetermin und Nachlaufzeit

  • : Unterschiedliche Auftragsfreigabezeitpunkte
  • : Nachlaufzeiten sind gegeben. Nach Beendigung eines Arbeitganges muss der Auftrag noch eine bestimmte Zeit warten, bevor er weiterbearbeitet werden kann.
  • : alle Aufträge liegen von Anfang an vor, und es existieren keine Nachlaufzeiten

β5: Bearbeitungszeit

  • bzw. macht Aussagen über die Dauer der Bearbeitungszeit des gesamten Auftrags bzw. der einzelnen Arbeitsgänge
  • : beliebige Bearbeitungszeiten

β6: Reihenfolgeabhängige Rüstzeiten

  • : Reihenfolgeabhängige Rüstzeit von Auftrag j auf Auftrag k auf Maschine i
  • : Die Aufträge lassen sich zu Familien zusammenfassen
  • : keine reihenfolgeabhängigen Rüstzeiten

β7: Ressourcenbeschränkungen

    • : Anzahl der Ressourcen
    • : Verfügbarkeit der Ressourcen
    • : Bedarf an Ressourcen
  • : keine Ressourcenbeschränkungen

β8: Fertigstellungstermine

  • : Für jeden Auftrag sind zwingend einzuhaltende Fertigstellungstermine gegeben
  • : keine Termine gegeben

β9: Arbeitsgangzahl

  • : Jeder Auftrag besteht aus genau/maximal n Arbeitsgängen
  • : Beliebige Anzahl an Arbeitsgängen

β10: Lagerbeschränkungen

  • : Gibt für die i-te Maschine das zur Verfügung stehende Zwischenlager an
  • : jede Maschine besitzt ein Lager mit unendlich großer Kapazität

Zielsetzung

  • : Minimierung der Durchlaufzeit
  • : Minimierung der Zykluszeit / Gesamtbearbeitungszeit
  • : Minimierung der Terminabweichung
  • : Minimierung der Verspätung
  • : Minimierung der Leerzeit

Literatur

  • Domschke, Scholl, Voß: Produktionsplanung – Ablauforganisatorische Aspekte, Berlin, Springer, 1993 S. 283–299.
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