Lítla Dímun
Gewässer Atlantischer Ozean
Inselgruppe Färöer
Geographische Lage 61° 37′ 59″ N,  42′ 29″ W
Fläche 80 ha
Höchste Erhebung Rávan
414 m
Einwohner unbewohnt

Lítla Dímun [ˈlɞʏtlʌ ˈdɞʏmʊn] normalisiert [ˈlʊitla ˈdʊimʊn] (dänisch Lille Dimon, deutsch Klein-Dimun) ist die kleinste der 18 Inseln der Färöer und als einzige von ihnen ständig unbewohnt.

Lítla Dímun gehört historisch-geografisch zur Nachbarinsel Stóra Dímun (Groß-Dimun) und ist Suðuroy vorgelagert. Administrativ gehört die Insel zur Kommune Hvalba auf Suðuroy.

Der Name Dímun kommt vermutlich aus dem Keltischen und bedeutete dann zwei Hügel in Anspielung auf die beiden benachbarten Eilande Groß-Dimun und Klein-Dimun.

Klein-Dimun war nie von Menschen besiedelt. Hier nisten viele Papageitaucher und weiden 270 Schafe (Stand: 2004), welche im Frühjahr mit einem Fischerboot auf die Insel gebracht und im Herbst zum Scheren wieder eingefangen werden. Dass hier Schafe gehalten werden, ist bereits in der Färingersaga erwähnt. Ein Merkmal der Insel ist, dass die Spitze der Insel häufig in einer Lenticularis-Wolke steckt, die dann wie ein Hut auf der Insel aussieht.

Im Jahr 1850 wurde die Insel für 5000 dänische Reichstaler an Interessenten aus Hvalba und Sandvík versteigert. Der königlich dänische Monopolhandels-Vertreter von Tvøroyri steigerte der Überlieferung zufolge auf der Auktion mit, um den bis dahin königlichen Besitz künstlich teurer zu machen. Die Insel wird zweimal im Jahr von Touristen besucht.

Vegetation

Lítla Dímun ist diejenige Insel mit der geringsten Artenvielfalt der Färöer.

Färöisch Deutsch Botanisch
Árshúsagras Einjähriges Rispengras Poa annua
Hálshvít baldursbrá Küsten-Kamille Matricaria maritima
Jarðlagdur krásarvi Niederliegendes Mastkraut Sagina procumbens
Læknaeirisgras Echtes Löffelkraut Cochlearia officinalis
Opinekruarvi Gewöhnliche Vogelmiere Stellaria media
Reyðvingul Rot-Schwingel Festuca rubra
Rísið húsagras Gewöhnliches Rispengras Poa trivialis
Ullhært legugras Wolliges Honiggras Holcus lanatus
Vanligt høsnagras Gewöhnliches Hornkraut Cerastium fontanum

Jugendprojekt „Stille Inseln“ 2006

Im Sommer 2006 wurden 28 Jugendliche aus Island (11), Norwegen (8), Grönland (3) und den Färöern (6) im Rahmen des Projekts „Stille Inseln“ für drei Tage auf Lítla Dímun ausgesetzt. Sie hatten weder Handy, Laptop, Kamera, Uhr oder Fernsehen. Stattdessen bekamen sie jeweils ein Tagebuch und einen Bleistift in die Hand. Sie sollten dort ganz auf sich gestellt ihre Eindrücke schildern, wie es ist, in völliger Isolation, Stille und Einsamkeit zu leben. Im Anschluss entstand daraus ein Theaterstück, das in Gøta aufgeführt wurde.

Einzelnachweise

  1. Von Schafen und Walen. In: Die Kitzinger. 27. Juni 2015, S. 33.
  2. Verloren und vergessen, aber belebt: Färöer. In: Tagesanzeiger. 17. Juni 1999, S. 81.
  3. Kaushik: The Cloud Covered Island of Litla Dimun. 18. November 2011, abgerufen am 10. November 2017 (englisch).
  4. James Proctor: Faroe Islands. Bradt Travel Guides, 2016, ISBN 978-1-78477-013-6, S. 148 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Suðuroy - EN - Events - Trip to Lítla Dímun. Abgerufen am 10. November 2017 (englisch).
  6. http://www.katma.no/international/faroe-islands
Commons: Lítla Dímun – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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