Das Klima-Michel-Modell ist ein Modell für den Wärmehaushalt eines Menschen. Das Modell wurde von Jendritzky im Jahr 1990 vorgestellt und wird jetzt vom Deutschen Wetterdienst verwendet. Es geht auf eine Behaglichkeitsgleichung von Fanger (1972) und dessen PMV-Wert zurück und beinhaltet eine luftfeuchteabhängige Korrektur für feuchtwarme Bedingungen nach Gagge (1986). Durch die Berücksichtigung der für den menschlichen Wärmehaushalt relevanten Größen lässt sich mit diesem Modell das Temperaturempfinden eines Durchschnittsmenschen hinsichtlich Behaglichkeit, Wärmebelastung und Kältestress beschreiben.

Für diesen Durchschnittsmenschen, Michel genannt, gelten verschiedene Annahmen:

Beschrieben wird das thermische Empfinden als Funktion

Als Resultat der Berechnungen wird der Anschaulichkeit halber zur Beschreibung des thermischen Empfindens die gefühlte Temperatur in Grad Celsius verwendet. Die Bekleidung des Menschen wird dabei stets an die Bedingungen angepasst, um eine möglichst hohe Behaglichkeit zu erreichen.

Literatur

  • Poul O. Fanger: Thermal Comfort. Analysis and Applications in Environmental Engineering. Krieger, Malabar, Fla. 1982, ISBN 0-89874-446-6
  • Adolf Gagge u. a.: A Standard Predictive Index of Human Response to the Thermal Environment. In: American Society of Heating, Refrigeration and Air Conditioning Engineers (ASHRAE): Transactions, Bd. 92 (1986), S. 709–731
  • Gerd Jendritzky u. a.: Methodik zur raumbezogenen Bewertung der thermischen Komponente im Bioklima des Menschen (Fortgeschriebenes Klima-Michel-Modell). In: Beiträge der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Bd. 114 (1990)
  • Henning Staiger u. a.: Gefühlte Temperatur. Die physiologisch gerechte Bewertung von Wärmebelastung und Kältestress beim Aufenthalt im Freien mit der Maßzahl Grad Celsius. In: Annalen der Meteorologie, Bd. 33 (1997), S. 100–107
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