Zisterzienserabtei Le Gard

Ruinöse Fassade der Abteikirche
Lage Frankreich Frankreich
Region Hauts-de-France
Département Somme
Koordinaten: 49° 57′ 49″ N,  6′ 12″ O
Gründungsjahr 1137
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1790
Jahr der Wiederbesiedlung 1816 (Trappisten)
Jahr der Wiederauflösung 1845 (Trappisten)
Mutterkloster Kloster Cherlieu
Primarabtei Kloster Clairvaux

Tochterklöster

im Mittelalter keine

Das Kloster Le Gard war eine Zisterzienserabtei in der Gemeinde Crouy-Saint-Pierre im Département Somme, Region Hauts-de-France, in Frankreich. Es lag rund 16 km nordwestlich von Amiens am Hang am südlichen Ufer der Somme.

Geschichte

Die im Jahr 1137 von Gérard de Picquigny, Vidame d’Amiens, gestiftete und mit Mönchen aus Kloster Cherlieu besiedelte Abtei gehörte der Filiation der Primarabtei Clairvaux an. Sie besaß die Grangien Quesnot, Hermilly, Valheureux, la Vicogne und Longuevillette. Kriegerische Auseinandersetzungen zwangen zur Anlage von Stadthäusern in Abbeville („Le Petit Gard“ aus dem Jahr 1250, in dem die erste Druckerei der Picardie eingerichtet wurde) und Amiens. Von 1657 bis zu seinem Tod 1661 war Jules Mazarin Kommendararabt von Le Gard. In der Mitte des 18. Jahrhunderts mussten der verfallene Kreuzgang und das Dormitorium abgebrochen werden. Von 1752 bis 1762 wurde ein Teil der Gebäude neu errichtet. In der Französischen Revolution lebten nurmehr 10 Mönche im Kloster, das der Auflösung verfiel, verkauft und teilweise abgebrochen wurde. 1816 wurde die Abtei als Trappistenkloster von Kloster Darfeld wiedergegründet, und die Trappisten blieben bis 1845. 1826 gründete sie das Tochterkloster Kloster Mont des Cats in Godewaersvelde in Französisch-Flandern nahe der belgischen Grenze sowie 1828 Bellevaux in der Diözese Besançon und Kloster Saint-Sixte in der Diözese Brügge. Nach 1845 lösten sich verschiedene religiöse Gemeinschaften ab. Die Gebäude verfielen bis 1967, als die Wiederherstellung begann. 1969 erfolgte die Klassifizierung als Monument historique. Derzeit sieht die Abtei einer neuen Nutzung, wohl als Seminarhotel, entgegen.

Bauten und Anlage

Die barocke Klosterkirche wurde nach der Revolution zur Ruine, aber nach 1816 wieder aufgebaut. Nach 1906 verfiel sie wiederum, ihre Umfassungsmauern stehen allerdings noch aufrecht. Nördlich der Kirche steht der große Corps de logis und neben ihm ein Teil des Kreuzgangs. Das bewegliche Inventar der Kirche gelangte in die Kirchen von Hangest-sur-Somme und Crouy.

Literatur

  • Bernard Peugniez: Routier cistercien. Abbayes et sites. France, Belgique, Luxembourg, Suisse. Nouvelle édition augmentée. Éditions Gaud, Moisenay 2001, ISBN 2-84080-044-6, S. 383–384.
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