Die Bezeichnung koaxial bei Schusswaffen bezieht sich auf eine Koordinatenachse. Bei Panzerfahrzeugen wird der Einbau einer Sekundärwaffe als koaxial bezeichnet (in der deutschsprachigen Literatur auch manchmal achsparallel), wenn ihr Lauf jederzeit parallel zur Hauptwaffe ausgerichtet ist. Diese Anordnung eröffnet die Möglichkeit, für die so angeordneten Läufe eine gemeinsame Zielvorrichtung zu nutzen. Die Sekundärwaffe ist meist ein Maschinengewehr. Beispiele für Panzer sind der M1 Abrams und der Leclerc. Für eine ausreichende Treffergenauigkeit von Primär- und Sekundärwaffe sind in der Zielvorrichtung jeweils Korrekturen notwendig:
- Höhenkorrekturen erreichen bei Kalibern unterschiedlicher ballistischer Eigenschaften die gleiche Treffpunktlage.
- Seitenkorrekturen gleichen bei parallel ausgerichteten Läufen den Seitenabstand der Läufe aus, um auf die gleiche Treffpunktlage zu kommen.
Weiter führen Fertigungstoleranzen, Materialspannungen, Bettungen und Abnutzung dazu, dass die zwei Schusswaffen in den seltensten Fällen bezüglich ihrer Treffpunktlage identisch sind.
Koaxialität im Sinne der Rotationsachsen-Bedeutung ergibt sich, wenn Einsteckläufe bei Schusswaffen verwendet werden. Diese Art der Kaliberreduzierung ist insbesondere bei kombinierten Waffen verbreitet.
Quellen
- Walter J. Spielberger: Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2. Vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage. Motorbuch-Verlage, Stuttgart 1995, ISBN 3-613-01655-9, S. 60 und 376 (Militärfahrzeuge 1).