Kogal (jap. コギャル, kogyaru) bezeichnet eine in den 1990er Jahren entstandene Subkultur von Mädchen und jungen Frauen in japanischen Ballungsräumen. Sie definiert sich über Geltungskonsum, also das demonstrative Zurschaustellen des verfügbaren Einkommens durch besonderen Musikgeschmack, Kleidung und Sozialverhalten. In der japanischen Gesellschaft wird diese Subkultur als grob und geschmacklos angesehen. Die Mädchen bezeichnen sich selbst als Gyaru (gal), wobei dies jedoch auch andere verwandte Subkulturen mit einschließt und Kogal eher mit Schulmädchen verknüpft ist.
In Japan wird der Kogal-Stil auch als Yankee (eine Bezeichnung für unangepasste Jugendliche) bezeichnet, wobei dieser Begriff aber auch auf Männer angewendet werden kann.
Herkunft des Namens
Die Herkunft des Ausdrucks Kogal ist umstritten. Die am meisten verbreitete Theorie leitet ihn vom japanischen Wort für Oberschule (kōkō) ab, während andere ihn in Verbindung mit ko (子), dem japanischen Wort für „Kind“, sehen. Der zweite Teil gal ist ein umgangssprachlicher englischer Ausdruck für „Mädchen“ oder „Göre“.
Erscheinungsbild
Im Allgemeinen ähnelt der Kogal-Look dem eines kalifornischen „Valley girls“. Tatsächlich erstrecken sich die Gemeinsamkeiten bis hin zu einem Szenejargon mit einer Vielzahl von Slangbegriffen (コギャル語, kogyaru-go, „Kogal-Sprache“). Kogal sollten nicht mit der ähnlichen Ganguro-Subkultur verwechselt werden.
Kogal tragen Plateauschuhe, Miniröcke, Designeraccessoires, viel Makeup, sowie dem Gebrauch von Haarfärbe- oder teilweise auch Bräunungsmitteln. Zur Schuluniform tragen sie meist hochgesteckte Röcke und Loose Socks (weite, faltige Socken). Ihr geschäftiges Sozialleben und ihr Verlangen nach neuen materiellen Gütern macht sie zu erstrangigen Konsumenten der japanischen Mobiltelefonbranche, während ihr Modegeschmack zu Burberry-Schals und Louis-Vuitton-Handtaschen neigt. Kogal verbringen viel Zeit mit Einkaufen, was einen Großteil ihrer Zeit und ihres Einkommens (und das ihrer Eltern) verschlingt.
Das Zentrum der Kogal-Kultur liegt im Bezirk Shibuya in Tokio, insbesondere im Kaufhaus „Shibuya 109“, aber auch jede andere japanische Stadt weist eine kleine Kogal-Gruppe auf.
Eine Minderheit von Kogals finanziert ihre Lebensgewohnheiten auch durch Pornografie, ein vermutlich größerer Teil praktiziert Enjokōsai („Aushilfsbegleitung“), das zuweilen an Prostitution grenzt. Die Art des Wortgebrauchs im Internet hat zur falschen Vorstellung geführt, dass Kogal mit Prostituierten gleichzusetzen seien.
Das Kogal-Phänomen ist nach wie vor populär, obwohl Kleidung und Haarfarbe sich immer mehr dem konservativen Geschmack anpassen.