Kolmane ist ein Dorf und der Hauptort der Landgemeinde Gorouol in Niger.
Geographie
Kolmane ist der Hauptort der Landgemeinde Gorouol, die zum Departement Téra in der Region Tillabéri gehört. Das im Zentrum der Landgemeinde gelegene Dorf befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen dem Fluss Niger und dem Dorf Yatakala. Es liegt am Fluss Gorouol und besteht aus zwei Ortsteilen, die jeweils von traditionellen Ortsvorstehern (chefs traditionnels) geleitet werden: Kolmane Koira Zéno am linken Flussufer und Kolmane Koira Tégui am rechten Flussufer. Die Siedlung wird zur Übergangszone zwischen Sahel und Sahara gerechnet.
Geschichte
Nach dem Untergang des Songhaireichs 1591 gehörte Kolmane zu jenen Orten im heutigen Niger, an denen sich Songhai-Flüchtlinge unter einem Nachkommen der ehemaligen Herrscherdynastie Askiya niederließen. Im 19. Jahrhundert wurde Kolmane von Tenguéréguédech, eine Untergruppe der Tuareg, unter ihrem Anführer Elou erobert.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Kolmane 1130 Einwohner, die in 138 Haushalten lebten. Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 887 in 109 Haushalten und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 3211 in 481 Haushalten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zum Kulturerbe des Dorfes gehören die Ruinen der alten Festung von Kolmane.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Dorf gibt es einen Wochenmarkt. Der Markttag ist Donnerstag. Mangels entsprechender baulicher Infrastruktur findet der Schulunterricht im Dorf in Strohhütten statt. In der Regenzeit ist Kolmane wegen des schlechten Straßenzustands oft für mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten.
Einzelnachweise
- ↑ Loi n° 2002-014 du 11 Juin 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
- 1 2 Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 504, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- ↑ Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
- ↑ Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 74–75.
- ↑ Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 265 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- ↑ Projet de réalisation d’un écomusée (Kassai Goria) de Wanzerbé (Niger). In: Cadernos de Sociomuseologia. Nr. 28, 2007, S. 194 (ulusofona.pt [PDF; abgerufen am 30. Januar 2021]).
- ↑ Joint Program Assessment of Grain Marketing in Niger. A Report Prepared for the Government of Niger and the United States Agency for International Development. Volume I: Main Report. Elliot Berg Associates / Government of Niger, Niamey 1983, S. 241 (pdf.usaid.gov [abgerufen am 17. April 2021]).
- ↑ Cartographie des Risques de Protection – Région de Tillabéri. (PDF) Danish Refugee Council, Dezember 2018, S. 20, abgerufen am 23. März 2021 (französisch).
Koordinaten: 14° 46′ N, 0° 38′ O