Konrad Schulz (* 2. Oktober 1940 in Elbing; † 29. Juni 2001 in Hamburg) war ein deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer und Objektkünstler.
Biografie
Schulz studierte 1961 bis 1966 Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Gustav Seitz, anschließend 1966/67 mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes am Royal College of Art in London. 1968 war er Gründungsmitglied der CO-OP Künstlercooperative Hamburg. 1968 bis 1973 war Konrad Schulz Lehrbeauftragter an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Er zählte 1970 zu den Mitbegründern der Projektgruppe „Tandem“. Ab 1972 war er als freischaffender Künstler in Hamburg tätig. 1985 erhielt Schulz den „Kunstpreis Altona“.
Einen Schwerpunkt seines Gesamtwerks bildeten bis Ende der 1970er Jahre bildhauerische Arbeiten. Er schuf große Objekte und Plastiken aus verschiedenen Materialien. Internationale Bekanntheit erlangte er in den 1970er Jahren mit seinen „Reifenobjekten“ („Geländecouch“), die er später immer wieder thematisch aufgriff und zitierte, so in den „Fahrradobjekten“ aus den 1990er Jahren. Ab 1980 gewann die Malerei an Bedeutung in seinem Schaffen. Es entstanden Gemälde, Gouachen, Collagen, Kohle- und Kreidezeichnungen, Siebdrucke und Holzschnitte. Seine Malerei blieb stets dem Gegenständlichen verhaftet, war jedoch von einem spontanen und expressiven Pinselduktus geprägt. Allen seinen Werken, den bildhauerischen wie den malerischen, ist eine humoristische Auffassung und Wirkung zu eigen.
Werke
Er veröffentlichte zwei Bücher mit Zeichnungen: „Bärenwinter“, 1977, und „Berufsköpfe“, 1978. Aufträge: Veränderbare und bespielbare Objektplastik für eine Hamburger Hauptschule. Wasserspielhügel für ein Hamburger Kindertagesheim. 1970 Hamburg Griffelkunst. Öffentliche Sammlungen: Hamburg Kulturbehörde.
Ausstellungen
Einzelausstellungen seiner Arbeiten fanden u. a. statt im
- Kabinett für aktuelle Kunst, Bremerhaven 1968
- Galerie van de Loo, München 1969
- Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, innerhalb der Serie 14X14 1969
Er beteiligte sich an zahlreichen Gruppenausstellungen u. a.
- „Junge Stadt sieht Junge Kunst“ Kunstverein Wolfsburg 1967
- „Collage 67“ Städtische Gerie im Lenbachhaus, München und Städtische Kunsthalle Recklinghausen
- „Aktuelle Kunst in Hamburg“ Kunsthaus Hamburg 1968
- „Divergenzen“ Galerie Lauter, Mannheim 1968
- „Deutscher Kunstpreis der Jugend – Plastik“ Städt. Kunsthalle Mannheim 1968
sowie Ausstellungen in London, Rotterdam, Frankfurt / Main, Hannover, Oldenburg und Heidelberg
Literatur
- Rolf-Gunter Dienst „Deutsche Kunst: eine neue Generation 1“ in „Das Kunstwerk“ 9-10 / XXI, Baden-Baden 1968
- "Hans-Jürgen Kleinhammes, Bilder und Konrad Schulz, Plastiken" Katalog der Galerie Van de Loo 1969
- Rolf-Gunter Dienst „Deutsche Kunst: eine neue Generation“ Verlag M.Dumont Schauberg, Köln 1970
- Walter Aue "P-C-A Projekte, Konzepte und Aktionen" Verlag DuMont Schauberg, Köln 1971
- Juliane Roh, Jürgen Morschel "Kunst der 60er Jahre - Plastik, Objekte, Aktionen, Bruckmann Verlag München 1972
- "DORN IM AUGE" Ausstellungs-Katalog der Freien Vereinigung bildender Künstler, Schulenburgfabrik, Hamburg 1982
- "Künstler in Hamburg" Herausgeber Kulturbehörde Hamburg, Christians Verlag 1982, ISBN 3-7672-0749-4
- Der Neue Rump – Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Wachholtz Verlag, Neumünster 2005, Seite 404ff.