Konterschattierung, auch Gegenschattierung oder Thayer-Prinzip, ist eine Form der Tarnung (Biologie), die das Prädationsrisiko senkt. Sie berücksichtigt unterschiedliche Blickwinkel potenzieller Fressfeinde. Dabei ist meistens die Färbung eines Tieres auf der Oberseite dunkler und auf der Unterseite des Körpers heller. So sind beispielsweise im Meer schwimmende Pinguine von oben nur schwer auszumachen, weil ihr dunkler Rücken mit dem dunklen Wasser optisch verschmilzt. Von unten betrachtet sind sie für Fressfeinde mit ihrem hellen Bauch gegen den hellen Himmel nicht gut zu erkennen.
Konter- oder Gegenschattierung ist ebenso bei vielen Fischarten anzutreffen. Auch einige Paarhufer verfügen über derartige Fellfärbungen. Die Gegenschattierung bleibt zumeist zeitlebens konstant; zu einer Änderung dieser ist die Fischassel befähigt. Bei Rückenschwimmern (Notonecta) und einigen auf dem Rücken schwimmenden Arten der Fiederbartwelse ist die Hell-Dunkelaufteilung entsprechend ihrer Körperhaltung umgekehrt (Bauchseite dunkel, Rücken hell).
Beim Militär nutzt man Konterschattierungs-Anstriche, um Flugzeuge zu tarnen.
Literatur
- Peter Kappeler: Verhaltensbiologie. Springer Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-540-24056-X
- Lexikon der Biologie. Bd. 3, S. 439f, Herder Verlag, Freiburg 1984, ISBN 3-451-19643-3