Der Begriff Kontrapunktierung (auch: Kontrapunktik) leitet sich vom musikalischen Kontrapunkt ab und bezeichnet, nach einem häufig zitierten Vorschlag des Musikwissenschaftlers Hansjörg Pauli (1976), eine Funktion der Filmmusik.
Bei der Kontrapunktierung steht der Charakter der Musik im Gegensatz zum Inhalt des Bildes, beispielsweise wenn bei einer Kampf- oder Kriegsszene ruhige Klaviermusik gespielt wird. Zusammen ergeben der Musikcharakter und der Bildinhalt eine neue Aussage, die nicht in deren originären Aussagen enthalten ist. Diese neue Sichtweise auf den Gesamtzusammenhang bildet sich im Kopf des Zuschauers/Zuhörers selbst – in Abhängigkeit von dessen Erfahrungen und aktiver Teilhabe am filmischen Geschehen.
Literatur
- Hansjörg Pauli: Filmmusik: Ein historisch-kritischer Abriss, in: H.-Chr. Schmidt (Hrsg.): Musik in den Massenmedien Rundfunk und Fernsehen. Perspektiven und Materialien, Mainz: Schott 1976.
- https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/deliver/index/docId/386/file/051129_Kontrapunktik_in_der_Filmmusik.pdf
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