Als Kopfräude bezeichnet man eine durch Milben hervorgerufene Parasitose bei Tieren mit einer begrenzten Lokalisation auf den Kopf. Die Kopfräude kommt bei Hauspferd, Hausrind, Hausziege, Hausschaf, Haushund, Hauskatze und Hauskaninchen vor. Bei einer auf das Ohr begrenzten Lokalisation spricht man von einer Ohrräude.
Häufigster Auslöser sind die tierartlich spezifischen Unterarten der Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei), wobei hier eine Tendenz zur Ausbreitung auf den ganzen Körper besteht. Bei der Katze ist es vor allem Notoedres cati (→ Kopfräude der Katze), beim Rind Psoroptes bovis.
Die Kopfräude ist durch starken Juckreiz und schwere Hautveränderungen mit Belägen, Krusten, Hautverdickung (Hyperkeratose, Lichenifikation) und Haarausfall gekennzeichnet. Die Behandlung erfolgt durch akarizid wirksame Arzneistoffe, wobei bei lebensmittelliefernden Tieren die Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 470/2009 über Rückstandshöchstmengen pharmakologisch wirksamer Stoffe in Lebensmitteln tierischen Ursprungs zu beachten sind.