Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 58′ N,  7′ O

Basisdaten (Stand 1971)
Bestandszeitraum: 1932–1971
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Aachen
Landschaftsverband: Rheinland
Verwaltungssitz: Geilenkirchen
Fläche: 398,96 km2
Einwohner: 139.000 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 348 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: GK
Kreisschlüssel: 05 4 37
Kreisgliederung: 30 Gemeinden
Landrat: Anton Nordhausen (CDU)
Lage des Kreises Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg in Nordrhein-Westfalen

Der Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg war ein Landkreis im ehemaligen Regierungsbezirk Aachen. Mit diesem gehörte er zunächst zur Rheinprovinz und seit 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Sein Gebiet befindet sich seit dem 1. Januar 1972 im Kreis Heinsberg und der Städteregion Aachen. Der Verwaltungssitz des Selfkantkreises befand sich in Geilenkirchen.

Geographie

Nachbarkreise

Der Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Erkelenz, Jülich und Aachen. Im Westen schloss sich die niederländische Provinz Limburg an.

Selfkant

Zum Kreisgebiet gehörte – mit Ausnahme der Zeit unter niederländischer Verwaltung – der Selfkant, das westlichste Gebiet Deutschlands.

Geschichte

Am 1. Oktober 1932 wurden die Kreise Geilenkirchen und der größte Teil des Kreises Heinsberg zum Kreis Geilenkirchen-Heinsberg zusammengeschlossen. In der Folgezeit änderte sich mehrfach die Verwaltungsstruktur:

Zum Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg gehörten nunmehr 46 Gemeinden:

AmtGemeinden (Stand 1968)
amtsfreiGeilenkirchen, Heinsberg, Übach-Palenberg, Teveren
BaesweilerBaesweiler, Oidtweiler
BrachelenBrachelen, Lindern, Randerath
GangeltBreberen-Schümm, Gangelt, Schierwaldenrath
Heinsberg-LandSchafhausen, Unterbruch
Immendorf-WürmBeeck, Immendorf, Puffendorf, Setterich, Süggerath, Würm
KarkenKarken, Kempen, Kirchhoven
Oberbruch-DremmenDremmen, Horst, Oberbruch, Porselen
SelfkantHavert, Hillensberg, Höngen, Millen, Süsterseel, Tüddern, Wehr
WaldenrathAphoven, Birgden, Waldenrath
WaldfeuchtBraunsrath, Haaren, Saeffelen, Waldfeucht
WassenbergBirgelen, Effeld, Ophoven, Orsbeck, Wassenberg

Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurden zunächst am 1. Januar 1969 die vier Gemeinden des Amtes Oberbruch-Dremmen zur neuen Gemeinde Oberbruch-Dremmen zusammengeschlossen. Am 1. Juli 1969 trat das Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg in Kraft:

  • Breberen-Schümm, Schierwaldenrath und Birgden wurden in die Gemeinde Gangelt eingegliedert.
  • Havert, Hillensberg, Höngen, Millen, Saeffelen, Süsterseel, Tüddern und Wehr wurden zur neuen Gemeinde Selfkant zusammengeschlossen.
  • Aphoven, Schafhausen und Unterbruch wurden in die Stadt Heinsberg eingegliedert.
  • Die Ämter Gangelt, Heinsberg-Land, Selfkant und Waldenrath wurden aufgelöst.

Durch das Aachen-Gesetz wurden am 1. Januar 1972 weitere Gemeinden zusammengeschlossen und der Kreis aufgelöst:

  • Baesweiler, Oidtweiler, Puffendorf und Setterich wurden zu einer neuen Gemeinde Baesweiler zusammengeschlossen.
  • Geilenkirchen, Teveren, Lindern, Beeck, Immendorf, Süggerath und Würm wurden zu einer neuen Stadt Geilenkirchen zusammengeschlossen.
  • Heinsberg, Karken, Kempen, Kirchhoven, Oberbruch-Dremmen, Randerath und Waldenrath wurden zu einer neuen Stadt Heinsberg zusammengeschlossen.
  • Brachelen wurde Teil der Stadt Hückelhoven.
  • Braunsrath, Haaren und Waldfeucht wurden zu einer neuen Gemeinde Waldfeucht zusammengeschlossen.
  • Birgelen, Effeld, Ophoven, Orsbeck und Wassenberg wurden zu einer neuen Gemeinde Wassenberg zusammengeschlossen.
  • Der Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg und alle seine Ämter wurden aufgelöst.
  • Bis auf die Gemeinde Baesweiler, die zum Kreis Aachen kam, wurde das gesamte Kreisgebiet Teil des neuen Kreises Heinsberg.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
193391.099
193992.845
195096.688
1960119.000
1971139.000

Politik

Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946

In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Die Kreiswahlergebnise 1946 und 1948 des Kreises Geilenkirchen-Heinsberg wird hier ebenfalls aufgelistet.

Stimmenanteile der Parteien in Prozent:

Jahr CDU SPD UWG FDP DZP KPD
1946 77,1 16,5 3,7
1948 62,8 21,0 1,6 2,2 4,8
19521 58,8 21,7 5,7 2,6
19562 56,3 24,5 5,9 3,4
1961 58,5 22,6 11,1 7,7
1964 55,5 27,0 11,2 6,3
1969 61,0 29,1 6,2 3,7

Fußnoten:
1 1952: zusätzlich: FWV: 9,7 Prozent
2 1956: zusätzlich: FVP: 8,8 Prozent

Landräte

Wappen

Das Wappen zeigt den Jülicher Löwen im ersten Viertel, der, ebenso wie der darunter abgebildete Papagei, dem Wappen der Stadt Geilenkirchen entnommen wurde. Der silberne Löwe in der linken Hälfte des Schildes ist die gemeine Figur der Stadt Heinsberg. Das Recht zur Führung eines eigenen Wappens wurde dem Selfkantkreis durch Urkunde der Landesregierung vom 1. März 1950 verliehen.

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Kreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen GK zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1971 ausgegeben. Seit dem 2. September 2013 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Kreis Heinsberg erhältlich.

Einzelnachweise

  1. territorial.de: Kreis Geilenkirchen-Heinsberg
  2. 1 2 3 4 5 Michael Rademacher: Geilenkirchen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  3. Portal Rheinische Geschichte: Kreis Heinsberg (Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. von der Stadt Geilenkirchen mitverwaltet
  5. Gesetz über den Zusammenschluß der Gemeinden des Amtes Oberbruch-Dremmen
  6. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973. digizeitschriften.de
  7. Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene.
  8. Heraldry of the World: Selfkantkreis.
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