Kristine Lütke (* 29. Juni 1982 in Nürnberg) ist eine deutsche Politikerin (FDP) und seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Leben
Lütke wuchs in Schwand in der Gemeinde Schwanstetten auf. Nach dem Abitur am Gymnasium Roth machte sie ein Auslandsjahr in Kanada. Danach studierte sie Soziale Arbeit an der TH Nürnberg und schloss als Diplom-Sozialpädagogin ab. Anschließend folgte ein Studium der Gerontologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2013/2014 machte sie die Weiterbildung zur Einrichtungsleitung. In Lauf betreibt sie mit ihrer Familie eine Seniorenbetreuung und -pflegeeinrichtung.
Politik
Seit 2017 ist Lütke FDP-Mitglied. 2018 war sie Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschlands. Sie ist Schatzmeisterin der FDP Bayern und Kreisrätin im Landkreis Nürnberger Land.
Lütke kandidierte bei der Bundestagswahl 2021 als Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Roth und auf Platz 12 der Landesliste der FDP. Da die FDP Bayern 14 Plätze errang, ist Lütke Mitglied des 20. Deutschen Bundestages.
Im Dezember 2021 wurde Lütke zur sucht- und drogenpolitischen Sprecherin der FDP-Fraktion gewählt. Sie ist außerdem Mitglied im Gesundheitsausschuss.
Lütke veröffentlichte im Vorfeld der Abstimmung des Bundestages zur Entfernung des § 219a aus dem StGB ein Video, in dem sie zusammen mit anderen Abgeordneten mit Sonnenbrillen durch einen Gang tanzt. Als Text war zu lesen: „Auf dem Weg 219a aus dem StgB kicken zu können“. Hierbei machten alle Abgeordneten mit der rechten Hand die Kopf-Ab-Geste in Richtung der Kamera. Lütke wurde hierfür massiv in den sozialen Medien kritisiert. Die CSU-Politikerin Dorothee Bär sprach vom geschmacklosesten Tweet seit Langem. Es würde keine Frau auf dem Weg zu einer Abtreibung tanzen. Lütke löschte das Video nach massiver Kritik aus der Politik und den Medien und sprach davon, falsch verstanden worden zu sein. Die ebenfalls in dem Video zu sehende Bundestagsabgeordnete der FDP Ria Schröder, die ebenfalls die Kopf-Ab-Geste machte, verteidigte hingegen das Video.
Lütke, welche sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzt, sprach sich für ein absolutes Alkoholverbot für Minderjährige aus. In ihrer Partei und im Regierungsbezirk Mittelfranken stieß sie damit auf komplettes Unverständnis und öffentliche Ablehnung. Unter anderem wurde ihr von Gastwirten und der CSU Doppelmoral vorgeworfen, da sie auf der einen Seite kiffen legalisieren gleichzeitig aber 16 Jährigen das Colaweizen verbieten wolle.
Seit dem 19. September 2023 ist Kristine Lütke, Vorsitzende der AG Gesundheit der FDP-Bundestagsfraktion.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kristine Lütke | Bundestagskandidatin für Roth und das Nürnberger Land. Abgerufen am 30. September 2021.
- ↑ Gewählte in Landeslisten der Parteien in Bayern – Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 30. September 2021.
- ↑ Mirko Berger: Kristine Lütke neue drogenpolitische Sprecherin der FDP. In: Lucys Rausch. Nachtschatten Verlags AG, 16. Dezember 2021, abgerufen am 8. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ FDP-Fraktion: Besetzung Sprecherposten. In: www.fdpbt.de. Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag, 14. Dezember 2021, abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ Carlotta Vorbrüggen: Tanzen zu Paragraf 219a – FDP-Abgeordnete Lütke löscht Video nach Kritik. In: DIE WELT. 8. Februar 2022 (welt.de [abgerufen am 10. Februar 2022]).
- ↑ (Video auf Youtube)
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Streichung von Paragraf 219a: Kritik an Video von FDP-Mitgliedern. Abgerufen am 10. Februar 2022.
- ↑ Tanzend zur Abstimmung über Paragraf 219a: Laufer Bundestagsabgeordnete erntet Aufschrei mit Video. Abgerufen am 10. Februar 2022.
- ↑ Tim Niendorf: Abtreibungen: FDP-Abgeordnete löscht umstrittenes 219a-Video. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 10. Februar 2022]).
- ↑ „Von einem freien Wildwuchs wegkommen“: Drogenbeauftragter will Bier und Wein erst ab 18 erlauben. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 1. März 2023]).
- ↑ Instagram. Abgerufen am 21. September 2023.