Kummanna, auch Kummanni, (hethitisch: URUkum-ma-an-na, URUkum-ma-an-ni) war in der Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends die Hauptstadt und eine Kultstadt des Königreichs Kizzuwatna in Südostanatolien. Der Name Kummanna alterniert öfters mit dem Namen Kizzuwatna, so dass keine Unterscheidung zwischen den beiden gemacht werden kann.
Lage und Name
Die Lage von Kummanna ist nicht sicher. Nach neusten Erkenntnissen lag sie in die kilikischen Ebene, vermutlich bei Sirkeli Höyük (z. B. Forlanini 2013).
In der älteren Forschung wurde es mit der antiken Stadt Komana Pontika in Nordanatolien identifiziert. Nachdem klar wurde, dass das Land Kizzuwatna in Kilikien lag, wurde es beim im südlichen Kappadokien gelegenen Komana (bei Şar) vermutet. Bisweilen wird auch angenommen, dass es in hethitischer Zeit zwei Kummanna gab, eines im Norden und eines im Süden, entsprechend den beiden antiken Orten (Κόμανα). Der Name gehört zu luwisch kummaya/i Adj. ‘rein, heilig’
Kult
Die religiösen Kulte von Kummanna hatten hurritisches Gepräge. Die hier verehrten Hauptgottheiten waren der Wettergott des Berges Manuziya, die Göttin Ḫebat und ihr Sohn Šarrumma sowie die Eidgöttin Išḫara.
Literatur
- Mario Liverani (Hrsg.): Neo-Assyrian geography (= Quaderni di geografia storica. 5, ZDB-ID 778685-2). Università di Roma – Dipartimento di scienze storiche, archeologiche e antropologiche dell’Antichità, Rom 1995.
- Massimo Forlanini: How to infer Ancient Roads and Intineraries from heterogenous Hittite Texts: The Case of the Cilician (Kizzuwatnean) Road System. In: Kaskal. Bd. 10, 2013, S. 1–34, doi:10.1400/217176.
- Mirko Novák, Susanne Rutishauser: Kizzuwatna: Archaeology. In: Mark Weeden, Lee Z. Ullmann (Hrsg.): Hittite Landscape and Geography (= Handbuch der Orientalistik. Abt. 1: The Near and Middle East. 121). Brill, Leiden u. a. 2017, ISBN 978-90-04-34174-6, S. 134–145.
Einzelnachweise
- ↑ Giuseppe F. del Monte, Johann Tischler: Die Orts- und Gewässernamen der hethitischen Texte: Répertoire Géographique des Textes Cunéiformes, Band 6. Reichert, Wiesbaden 1978: Kumani, S. 221