Kurt Ludwig Regling (* 8. November 1876 in Berlin; † 10. August 1935 ebenda) war ein deutscher Numismatiker, der vor allem zur antiken Münzkunde forschte.
Leben
Kurt Regling besuchte von 1886 bis 1895 das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Berlin. 1895 bis 1899 studierte er an der Berliner Universität mit Hilfe eines Imhoof-Blumer-Stipendiums. 1899 wurde zum Dr. phil. mit der Schrift De belli Parthici Crassiani fontibus promoviert. Seit 1899 war er zunächst Volontär, seit 1899 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, seit 1902 Direktorialassistent, seit 1919 Kustos am Berliner Münzkabinett. 1921 wurde er Direktor der Sammlung, was er bis zu seinem Tode blieb. Regling habilitierte sich an der Universität Berlin 1907. Seit dieser Zeit lehrte Regling als Privatdozent für Münzkunde an der Berliner Universität, seit 1921 als Honorarprofessor.
Regling Hauptforschungsgebiet war die antike Numismatik, daneben die Medaillenkunst der Renaissance. Regling betrachtete die Münzen vor allem als selbstständige Kunstwerke. Er war unter anderem Mitarbeiter am Akademieprojekt Griechisches Münzwerk der Preußischen Akademie der Wissenschaften, wo er mit Behrendt Pick den Band Dacien und Moesien herausbrachte. Er erhielt 1929 die Archer M. Huntington Medal und 1933 die Medaille der Royal Numismatic Society. Zu seinen Ehren wurde die Kurt-Regling-Medaille gestiftet.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Die griechischen Münzen der Sammlung Warren. 2 Bände. Reimer, Berlin 1906, (Digitalisate: Textband, Tafelband).
- Terina (= Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin. 66). Reimer, Berlin 1906, (Digitalisat).
- mit Behrendt Pick: Die Münzen von Odessos und Tomis (= Die antiken Münzen Nord-Griechenlands. Bd. 1: Die antiken Münzen von Dacien und Moesien. Halbbd. 2, Abt. 1). Reimer, Berlin 1910.
- Römischer Denarfund von Fröndenberg. In: Zeitschrift für Numismatik. Bd. 29, 1912, S. 189–253.
- als Herausgeber mit Hermann Reich (Hrsg.): Festschrift zu C. F. Lehmann-Haupts sechzigstem Geburtstage (= Janus. 1, ZDB-ID 847139-3). Braumüller, Wien u. a. 1921.
- Die antike Münze als Kunstwerk. Schoetz & Parrhysius, Berlin 1924.
- Die Münzen von Priene. Schoetz, Berlin 1927.
- Der griechische Goldschatz von Prinkipo. Museum der Altertümer zu Istanbul. In: Zeitschrift für Numismatik. Bd. 41, 1931, S. 1–46.
Darüber hinaus zahlreiche Aufsätze und Rezensionen in verschiedenen Fachzeitschriften.
Literatur
- Philipp Lederer: Kurt Regling †. In: Deutsche Münzblätter. Jg. 54/54 = Neue Folge Bd. 11, 1934/1935, ISSN 0932-2302, S. 405–408.
- Gerhard Lüdtke (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. 5. Ausgabe. Walter de Gruyter, Berlin u. a. 1935, Sp. 1085.
- Carl Friedrich Lehmann-Haupt: Kurt Regling. In: Klio. Bd. 28, 1935, S. 350–352, doi:10.1524/klio.1935.28.28.348.
- Arthur Suhle: Kurt Regling †. In: Berliner Museen. Jg. 56, H. 4, 1935, ISSN 0934-3911, S. 76–79, JSTOR:4237894.
- Wolfgang Schiering: Anhang. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.) Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 333.
- Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 8: Plett – Schmidseder. K. G. Saur, München u. a. 1998, ISBN 3-598-23168-7, S. 187.
- Bernd Kluge: Das Münzkabinett. Museum und Wissenschaftsinstitut. Berlin, Münzkabinett 2004, (mit Bild) (Memento vom 30. Mai 2013 im Internet Archive) (PDF; 4,1 MB).
Weblinks
- Literatur von und über Kurt Regling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek