Kurt Schwippert (* 18. Juli 1903 in Solingen; † 7. Mai 1983 in Mayen) war ein deutscher Bildhauer und Hochschullehrer.
Leben
Der vier Jahre jüngere Bruder des Architekten Hans Schwippert studierte von 1921 bis 1927 an der Werkkunstschule in Essen und den Kunstakademien Stuttgart und Düsseldorf mit einem Schwerpunkt auf Plastiken aus Stein, Holz und Ton.
Danach war er als freiberuflicher Bildhauer in Düsseldorf und (seit 1930) in seinem Atelier in Hünerbach in der Eifel tätig. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde eines seiner Werke in Duisburger Museumsbesitz als „entartet“ beschlagnahmt, seine Ehrenmale in Brüggen (Niederrhein) und auf dem Duisburger Waldfriedhof beseitigt. Zugleich erhielt er ein Staatsstipendium des Preußischen Kultusministeriums und sogar staatliche Aufträge beispielsweise für 75 Soldatenreliefs an der Kaserne auf dem Petrisberg in Trier.
Von 1949 bis 1956 war Schwippert Dozent an der „Werkkunstschule Münster“ und von 1957 bis 1962 an der „Werkkunstschule Wuppertal“, die später in der heutigen Bergischen Universität Wuppertal aufging.
Sein umfangreiches plastisches Œuvre befindet sich über zahlreiche öffentliche Institutionen des Landes verstreut, sowohl als Museumsbesitz wie auch als „Kunst am Bau“ integriert. Die Anerkennung seines Werks und Wirkens fand in vielen Ehrungen wie beispielsweise dem Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf, dem Karl-Ernst-Osthaus-Preis der Stadt Hagen oder der Max-Slevogt-Medaille ihren Niederschlag.
1963 wurde er zum Professor für Bildhauerei und Bauplastik an die Kölner Werkschulen berufen und lehrte dort fünf Jahre bis zu seiner Emeritierung. Er starb 1983 in Hünerbach.
Sein Werk blieb fast durchgehend figürlich. Häufig gestaltete er christliche Themen für kirchliche Aufträge. Typisch für sein Werk sind stehende Einzelfiguren, außerdem schuf er Torsi, Portraitköpfe und Reliefs.
Ehrungen
- 1949: Karl-Ernst-Osthaus-Preis der Stadt Hagen
- 1952: Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf
- 1977: Kaiser-Lothar-Preis der Stadt Prüm
- 1978: Max-Slevogt-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz
- 1980: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
- 1982: Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz
Werke (Auswahl)
- 1929: Denkmal für den Flugpionier Paul Bäumer im Stadtpark Meiderich
- 1930: Gefallenen-Ehrenmal in Düsseldorf-Kalkum
- um 1962: Hängekreuz über dem Altar der Kirche Heilige Familie (Düsseldorf-Stockum)
- um 1963: Elfenbein-Korpus des Altarkreuzes der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin
- 1983: Göttin Gea (Steinguss-Skulptur) auf dem Parkfriedhof in Solingen-Gräfrath
Literatur
- o. V.: Kurt Schwippert Ausstellungskatalog, erschienen aus Anlass der Kollektiv-Ausstellung des Kunst- und Museumsvereins Wuppertal. Oktober – November 1959 im Haus der Jugend in Wuppertal-Barmen, Vorwort von Harald Seiler
- o. V.: Kurt Schwippert. Ausstellungskatalog Deutsches Klingenmuseum Solingen, 1963.
- o. V.: Kurt Schwippert zum 75. Geburtstag. Plastiken und Zeichnungen. Ausstellungskatalog Studio des Mittelrheinischen Landesmuseums Mainz, 1978.
- Harald Seiler: Kurt Schwippert in: Monographien zur rheinisch-westfälischen Kunst der Gegenwart, Band 26, Recklinghausen, 1963
- Hans Schwippert, Kurt Schwippert: Hans Schwippert / Kurt Schwippert. Ausstellungskatalog. Lempertz-Contempora, Köln 1969
- Franz-Josef Heyen: Kurt Schwippert – Werkverzeichnis der Plastik, zusammengestellt nach dem Werkbuch des Bildhauers, Düsseldorf, 1983, ISBN 3-590-30228-3
Weblinks
- Literatur von und über Kurt Schwippert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schwippert Kurt in der Datenbank Saarland Biografien
- Biografie von Kurt Schwippert
- Josef Niesen: Kurt Schwippert, Portal Rheinische Geschichte (Landschaftsverband Rheinland)