Kurt Seebohm (* 25. Juni 1870 in Düsseldorf; † 22. Juni 1946 in Dortmund-Kurl) war ein deutscher Montanindustrieller.

Familie

Seine Eltern waren der Industrielle Hermann Seebohm (1827–1886) und dessen Ehefrau Mary Harding Mulvany (1836–1875). Kurt Seebohm war über seine Mutter ein Enkel des irischen Bergbauunternehmers William Thomas Mulvany.

Er heiratete seine Verwandte Ida Seebohm (1869–1958), deren Vater war Bernhard Seebohm (1839–1907), Bergwerksdirektor in St. Richardschacht-Teplitz und ein Vetter seines Vaters. Ihr Sohn Hans-Christoph Seebohm war Bundesverkehrsminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Leben

Seebohm studierte an der Universität Freiburg und an der Bergakademie Freiberg und wurde im April 1888 Mitglied des Corps Hasso-Borussia. Nach dem Abschluss als Diplom-Ingenieur trat er in den sächsischen Staatsdienst ein und wurde Bergassessor und Hilfsarbeiter beim Oberbergamt Freiberg sowie bei den Bergämtern Freiberg, Dresden und Zwickau. 1902 wurde er aus dem Staatsdienst beurlaubt, um als Bergwerksdirektor die Leitung der oberschlesischen Gruben des Fürsten Pleß zu übernehmen. 1904 kehrte er als Leiter der Berginspektion Ölsnitz in den Staatsdienst zurück. Am 1. Oktober 1906 nahm er seinen endgültigen Abschied und wechselte in die Privatwirtschaft. Seebohm wurde Leiter der Britannia-Kohlenwerke in Graupen, Seestadtl und Königswerth an der Eger, an denen die Familie Seebohm beteiligt war.

Von 1915 bis 1940 war Seebohm Generaldirektor der Britannia-Kohlenwerke. Die Nationalsozialisten schlugen 1940 erhebliche Teile des Britannia-Konzerns zur Sudetenländischen Bergbau AG. Die Reste der Werke im Falkenauer Revier wurden mit der Grassether Braunkohlengesellschaft zur Egerländer Bergbau AG verschmolzen, deren Generaldirektor Seebohm blieb. Nach der Enteignung wurde Seebohm im November 1945 aus der Tschechoslowakei ausgewiesen. Er starb 1946 in Dortmund-Kurl und wurde in Bad Pyrmont beigesetzt.

Literatur

  • Hasso-Borussen Post 3 (Januar 1951), S. 59f.
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