Hermann Kurt Stengel (* 3. Juni 1862 in Dresden; † 19. November 1917 bei Biache-Saint-Vaast) war ein sächsischer Brigadekommandeur im Ersten Weltkrieg.
Leben
Karriere
Stengel trat 1882 als Avantageur in das Schützen-(Füsilier-)Regiment „Prinz Georg“ (Königlich Sächsisches) Nr. 108 der sächsischen Armee ein. Er wurde am 27. Mai 1883 zum Fähnrich ernannt und am 27. Januar 1884 zum Leutnant in der 1. Kompanie befördert. Er blieb die nächsten Jahre über im Regiment und avancierte am 24. März 1891 zum Oberleutnant, wobei er in den nächsten Jahren in die 6. Kompanie des Regiments versetzt wurde. Er wurde am 17. Mai 1896 zum Hauptmann und Kompaniechef der 13. Kompanie im Regiment befördert. Er wurde aber schon kurz nach seiner Beförderung als Kompaniechef der 1. Kompanie in das neuerrichtete 13. Königlich Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 178 versetzt. 1900 wurde er als Kompaniechef der 1. Kompanie an den sächsischen Kadettenkorps unter Oberst Otto von Tettenborn versetzt und wurde nach Rückkehr im Jahre 1903 dem Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104 anvertraut. Nach Beförderung zum Major am 20. April 1906 wurde er zum Direktor der sächsischen Munitionsfabrik in Dresden ernannt. 1909 kehrte er unter Verwendung als Bataillonskommandeur des I. Bataillons des 11. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 139 in den Truppendienst zurück und blieb die weiteren drei Jahre in dieser Eigenschaft. Im September 1909 wurde er dabei mit dem Roten Adlerorden IV. Klasse ausgezeichnet. Unter Beförderung zum Oberstleutnant am 20. März 1912 wurde er Referent bei der Feldzeugmeisterei und mit den Geschäften des Inspekteurs der Waffen bei den Truppen beauftragt.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges blieb er zunächst in seiner Position und wurde am 3. August 1914 zum Regimentskommandeur des einen Tag zuvor mobilisierten Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 102 ernannt. Er avancierte in dieser Position zum Oberst und wurde im Oktober 1914 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Nachdem er auch mit dem Offizierskreuz des Albrechtsordens ausgezeichnet wurde, erhielt er im noch im November desselben Jahres das Eiserne Kreuz I. Klasse. Am 7. Mai 1915 wurde er Brigadekommandeur der 46.-Reserve-Infanterie-Brigade. Er wurde am 17. Juni 1915 als Nachfolger von Oberst Aurel Pfeil zum Brigadekommandeur der 47. Landwehr-Brigade ernannt. Am 21. April 1916 wurde er Brigadekommandeur der 89.-Infanterie-Brigade. Er nahm mit diesem Verband an der Schlacht an der Somme teil, wo er sich deutlich auszeichnen konnte. Er erkundigte sich so eigenständig über die Lage seiner Truppen, erließ umsichtig die nötigen Befehle und Anordnungen und wurde am 31. August 1916 mit dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet. Er wurde unter feierlicher Beerdigung und zahlreichen Ehrengästen, darunter Prinz Johann Georg, General der Infanterie Karl Ludwig d’Elsa, Generalleutnant Viktor von Wilsdorf, Generalleutnant Otto von Tettenborn, Stadtkommandant Egon von Schlieben und Generalmajor Artur Zschille, auf dem Garnisonsfriedhof in Dresden begraben.
Er war mit Elsa Haßler verheiratet und bekam mindestens einen Sohn, den späteren Generalmajor Christoph Stengel.
Einzelnachweise
- ↑ SLUB Dresden: Dresdner Journal : 16.09.1909. Abgerufen am 6. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Das Königl. Sächs. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 102. Abgerufen am 6. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: 02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 18.10.1914. Abgerufen am 6. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1914. Abgerufen am 6. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Das Kgl. Sächs. Landw.-Inf.-Regiment Nr. 104. Abgerufen am 6. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden. Abgerufen am 6. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Sächsische Staatszeitung : 01.12.1917. Abgerufen am 6. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1917. Abgerufen am 6. Juli 2023 (deutsch).