C. W. Ceram (* 20. Januar 1915 in Berlin; † 12. April 1972 in Hamburg; eigentlich Kurt Wilhelm Marek) war ein deutscher Journalist, Lektor des Rowohlt-Verlags (1945–1952) und Autor, der durch seine Werke zur Archäologie bekannt wurde. Das Pseudonym Ceram bildete er aus seinem Namen Marek als rückwärts gelesenes Ananym, um sich von seinen früheren Werken abzusetzen.
Leben
Ceram war mit Hannelore Marek (1926–2015) verheiratet, ihr gemeinsamer Sohn ist der Maler, Zeichner und Scherenschnittkünstler Max Marek (* 1957). Im Zweiten Weltkrieg hatte Marek den Rang eines Leutnants und war als Kriegsberichter Mitglied einer Propagandakompanie.
Sein 1949 erschienenes populärwissenschaftliches Buch Götter, Gräber und Gelehrte (mit dem kennzeichnenden Untertitel Roman der Archäologie) wurde weltweit ein Bestseller. Am 23. Februar 1950 gab der Rowohlt-Verlag bekannt, innerhalb von fünf Wochen rund 12.000 Exemplare zum Preis von 12,00 DM (nach heutiger Kaufkraft etwa 35 Euro) verkauft zu haben. Das Buch wurde zudem in 28 Sprachen übersetzt und etwa fünf Millionen Mal verkauft. Durch seine leicht verständliche Vermittlung von Methoden und neueren Erkenntnissen hat dieses Werk der Archäologie zu erheblicher Popularität verholfen. Deshalb wurde ein vom Rheinischen Landesmuseum Bonn gestifteter archäologischer Sachbuchpreis Ceram-Preis genannt. Als Lektor des Rowohlt-Verlags regte Ceram 1952 Gregor von Rezzori an, seine fürs Radio geschriebenen Maghrebinischen Geschichten in Buchform zu veröffentlichen. Ende der 1960er Jahre schrieb er in Woodstock seinen Bestseller Der erste Amerikaner.
Ceram wurde auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf beigesetzt. Die Grabplatte ist durch die Bronzeplastik eines lesenden Jünglings gekennzeichnet.
Werke
- Wir hielten Narvik. Stalling, Oldenburg in Oldenburg 1941.
- Rote Spiegel – überall am Feind. Von den Kanonieren des Reichsmarschalls. 1943.
- Götter, Gräber und Gelehrte. Roman der Archäologie. 1949; unzählige Neuauflagen und -ausgaben, u. a. als Taschenbuch bei Rowohlt, Reinbek, ISBN 3-499-61136-8.
- Enge Schlucht und schwarzer Berg – Die Entdeckung des Hethiterreiches. 1955.
- Götter, Gräber und Gelehrte im Bild. 1957 (ergänzender Bildband).
- Provokatorische Notizen. 1960.
- Eine Archäologie des Kinos. 1965.
- Hrsg.: Ruhmestaten der Archäologie. Götter, Gräber und Gelehrte in Dokumenten. 1965.
- Der erste Amerikaner. 1972; als Taschenbuch bei Rowohlt, Reinbek. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe von Hannelore Marek. 2001, ISBN 978-3-499-61172-8. (Werk über die Archäologie Nordamerikas) (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste in den Jahren 1972 und 1973)
- mit Hannelore Marek Wie zwei Weltbestseller entstanden. 1974.
Verfilmungen
- 1954: Das Tal der Könige (Valley of the Kings) nach Götter, Gräber und Gelehrte
Weblinks
- Literatur von und über C. W. Ceram im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- C. W. Ceram in der Internet Movie Database (englisch)
- Mareks Grab auf dem Ohlsdorfer Friedhof
- Interview mit Ceram (MP3-Datei; 29,2 MB) aus der Reihe Fragen an den Autor, 1969
- Deutschlandfunk Kalenderblatt vom 12. April 2022: 50. Todestag des Publizisten. C. W. Ceram – er führte Nachkriegsdeutschland in die Antike
Einzelnachweise
- ↑ C. W. Ceram, eigentl. Kurt Willy Marek, bei knerger.de.