Die Lagenkugel ist ein grafisches Hilfsmittel der Geowissenschaften zur Darstellung der Raumlage von Flächen und Richtungen – beispielsweise von Gesteinsschichtungen und -klüften. Sie ist die Abbildung einer Einheitskugel, auf welcher der Normalenvektor der jeweiligen Ebene eingetragen wird. Die Projektion auf die Zeichenebene erfolgt durch eine flächentreue Azimutalprojektion.
Mit der Lagenkugel kann einerseits die Neigung und Richtung von Schichten und Klüften (in der Geologie „Streichen“ und „Fallen“) dargestellt werden, andererseits lassen sich deren Wechselwirkungen im Flächengefüge von Gesteinskörpern abschätzen.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Anwendung der Lagenkugel vor allem für Struktur- und Stabilitätsanalysen in der Ingenieurgeologie und der Geotechnik durchgesetzt. Auch Achsenverteilungsanalysen der Körnung in Sedimenten werden damit vorgenommen.
Literatur
- K.John und R.Deutsch: Die Anwendung der Lagenkugel in der Geotechnik. Institut für Felsmechanik und Tunnelbau, TU Graz, (PDF; 495 kB (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive))
- Bruno Sander: Einführung in die Gefügekunde der geologischen Körper., Teil 2: Die Korngefüge. Springer, Wien 1950, ISBN 978-3-7091-7760-0, Kap. 10 D, Achsenverteilungsanalyse... und Drehlage der Körner