Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.
Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel.
Hasenkopf-Kugelfisch | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lagocephalus sceleratus | ||||||||||||
(Gmelin, 1789) |
Der Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus) gehört zu den Kugelfischen. Die Art ist im tropischen Indo-Westpazifik weit verbreitet. Durch lessepssche Migration ist sie vom Roten Meer ins Mittelmeer gelangt und stellt mittlerweile eine Bedrohung für die Biodiversität und den Fischfang im Mittelmeerraum dar.
Merkmale
Der Hasenkopf-Kugelfisch hat einen langgestreckten Körper und erreicht gewöhnlich eine Gesamtlänge von 40 cm, kann jedoch bis 110 cm SL lang werden. Das schwerste gemeldete Exemplar wog 7 kg. Er ist am Rücken grünlich mit braunen oder schwarzen Flecken, vom Maul bis zur tief gegabelten Schwanzflosse (Caudale) verläuft ein silberfarbenes Band. Der Bauch ist weiß. Vor dem Auge befindet sich ein silberner Fleck. Die Basis der Brustflosse (Pectorale) ist schwarz. Auf der Oberseite des Kopfes, des Körpers zur Schwanzflosse hin sowie auf der Unterseite von Kopf und Körper bis zum Anus befinden sich kleine Dörnchen (Spinulae). Die Basis der leicht sichelförmigen Rückenflosse (Dorsale) und Afterflosse (Anale) ist kurz. Der Schwanzstiel ist lang, sich zur Flosse hin verjüngend und breiter als hoch.
- Flossenformel: Dorsale 10-13, Anale 8-12 Pectorale 16-18.
Verbreitung
Der Hasenkopf-Kugelfisch ist ursprünglich im Indopazifik und im Roten Meer verbreitet. Seit 2003 hat sich die Art fast im gesamten Mittelmeer verbreitet. Nach dem Vorkommen in der Straße von Gibraltar könnte die Art möglicherweise auch in den Atlantik gelangen. Von der französischen Mittelmeerküste und Korsika wurde die Art allerdings seltsamerweise noch nicht gemeldet. 2014 und 2017 wurden Fänge aus dem Schwarzen Meer publiziert. Obwohl die Funde nicht wissenschaftlich belegt sind, muss aufgrund des invasiven Charakters der Art eine Ausbreitung in das Schwarze Meer in Betracht gezogen werden. Ob es eine etablierte Population im Marmarameer, über das die Zuwanderung ins Schwarze Meer erfolgt, gibt ist noch ungewiss.
Invasion im Mittelmeerraum
Die Verbreitung des Hasenkopf-Kugelfisches im Mittelmeer ist auf die Migration aus dem Roten Meer über den Suezkanal zurückzuführen. Ein Exemplar des Fisches wurde im Jahr 2003 erstmals vor der ägäischen Küste der Türkei registriert und somit für das Mittelmeer bestätigt. Der Fisch besiedelt seither rasch das östliche Mittelmeerbecken und bewegt sich inzwischen weiter gen Westen. Begünstigt wird die Ausbreitung durch die im Rahmen der Globalen Erwärmung stattfindende Erwärmung des Mittelmeeres. Aufgrund der mittlerweile dramatisch steigenden Individuenzahl in den Küstenfischgemeinschaften des östlichen Mittelmeers, in Kombination mit ökologischen und sozialen Auswirkungen, wird der Fisch als Schädling für die Fischerei und potenzielle Bedrohung für die Biodiversität eingestuft. So zeigt er ein äußerst opportunistisches Verhalten, greift Fische an, die in Netzen und Schnüren gefangen wurden, und führt zu beträchtlichem Schaden an Fanggeräten und Fängen. Im Jahr 2021 setzte die türkische Regierung auf Hasenkopf-Kugelfische ein Kopfgeld aus.
Lebensweise
Der Hasenkopf-Kugelfisch ernährt sich von Wirbellosen und Fischen, darunter wirtschaftlich bedeutende Arten wie Gewöhnlicher Tintenfisch und Gewöhnlicher Krake.
Giftigkeit
Durch sein Gift Tetrodotoxin ist der Fisch für den menschlichen Verzehr nicht geeignet. In Teilen seines Verbreitungsgebietes wird Lagocephalus sceleratus allerdings zum menschlichen Verzehr gefangen.
Weblinks
- Hasenkopf-Kugelfisch auf Fishbase.org (englisch)
- Lagocephalus sceleratus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021-2. Eingestellt von: K. Shao, M. Liu, L. Jing, G. Hardy, J.L. Leis, K. Matsuura, 2011. Abgerufen am 15. September 2021.
Einzelnachweise
- ↑ Okan Akyol, Vahdet Ünal: Long journey of Lagocephalus sceleratus (Gmelin, 1789) throughout the Mediterranean Sea. In: Natural and Engineering Sciences, Supplement, 2017, 2(3), S 41-47. (Online)
- 1 2 3 John E. Randall: Coastal Fishes of Oman. University of Hawaii Press, 1996, ISBN 978-0824818081, S. 404
- 1 2 Fishbase
- ↑ Bayram Öztürk: Non-indigenous species in the Mediterranean and the Black Sea. 2021 Studies and Reviews Nr. 87 (General Fisheries Commission for the Mediterranean). Rome, FAO. (Online)
- ↑ Aylin Ulman1, Taner Yildiz, Nazli Demirel, Ozgur Canak, Emre Yemişken, Daniel Pauly: The biology and ecology of the invasive silver-cheeked toadfish (Lagocephalus sceleratus), with emphasis on the Eastern Mediterranean. 2021, NeoBiota 68, S 145–175. (Online)
- ↑ Murat Bilecenoğlu, Bayram Öztürk: Possible intrusion of Lagocephalus sceleratus (Gmelin, 1789) to the Turkish Black Sea coast. 2018, Journal of Black Sea/Mediterranean Environment 24.3. (Online)
- ↑ Akyol, O. K. A. N., Ünal, V., Ceyhan, T. E. V. F. İ. K., & Bilecenoglu, M. U. R. A. T. (2005). First confirmed record of Lagocephalus sceleratus (Gmelin, 1789) in the Mediterranean Sea. In: Journal of fish biology, 66(4), 1183-1186.
- 1 2 Coro, G., Vilas, L. G., Magliozzi, C., Ellenbroek, A., Scarponi, P., & Pagano, P. (2018). Forecasting the ongoing invasion of Lagocephalus sceleratus in the Mediterranean Sea. In: Ecological Modelling, 371, 37-49.
- 1 2 wit/dpa: Türkei: Regierung sagt Kugelfischen den Kampf an – Kopfgeld ausgesetzt. In: Der Spiegel. 11. Juli 2021, abgerufen am 11. Juli 2021.
- 1 2 Kalogirou, S. (2013). Ecological characteristics of the invasive pufferfish Lagocephalus sceleratus (Gmelin, 1789) in the eastern Mediterranean Sea–a case study from Rhodes. Mediterranean Marine Science, 14(2), 251-260.
- ↑ Bentur, Y., Ashkar, J., Lurie, Y., Levy, Y., Azzam, Z. S., Litmanovich, M., ... & Eisenman, A. (2008). Lessepsian migration and tetrodotoxin poisoning due to Lagocephalus sceleratus in the eastern Mediterranean. Toxicon, 52(8), 964-968.
- ↑ IUCN