Lej da Segl
Silsersee
Silsersee, Blick Richtung Maloja
Geographische Lage Oberengadin
Zuflüsse Inn, Aua da Fedoz
Abfluss Inn, bis zum Silvaplaner See
genannt Sela
Orte am Ufer Maloja, Sils Maria
Daten
Koordinaten 776207 / 143164
Höhe über Meeresspiegel 1796,61 m ü. M.
Fläche 4,1 km²
Volumen 137.000.000 
Umfang 14,994 km
Maximale Tiefe 71 m
Silsersee

Der Silsersee (rätoromanisch Lej da Segl) – benannt nach der Ortschaft Sils im Engadin/Segl – ist der südwestlichste der drei im Oberengadin liegenden Seen der Engadiner Seenplatte.

Lage

Der See liegt auf knapp 1800 Metern über Meer zwischen den Ortschaften Sils (nordöstlich) und Maloja (südwestlich). Die Talstrasse zwischen den beiden Orten verläuft am nördlichen, etwas weniger bewaldeten Ufer. Das südliche Ufer ist nicht durchgehend befahrbar. Dort befindet sich auf einer Aufschüttung das Maiensäss Isola. Diese Aufschüttung etwa in der Mitte des südlichen Ufers geschieht durch den Zufluss der Aua da Fedoz aus dem kaum erschlossenen Val Fedoz. Dieses südliche Seitental erstreckt sich südwärts etwa neun Kilometer bis zum Piz Fora. Nördlich des Sees gibt es keine Seitentäler, jedoch das durch einen Heidi-Film bekannte Maiensäss Grevasalvas.

Freizeit und Verkehr

Der See ist beliebt bei Windsurfern, die durch den Malojawind vom Malojapass her unterstützt werden. Auch gibt es eine Segelschule in Plaun da Lej, und drei- bis viermal täglich legt ein Motorboot in Sils Maria, Chastè, Plaun da Lej, Isola und Maloja an. Diesen Linienverkehr gibt es bereits seit 1907, und 50 Jahre steuert das Kursschiff Sils Kapitän Franco, der meint, dass es sich dabei um die höchstgelegene Kursschifflinie Europas handelt.

Schiffländen

Orte mit Schifflände der Personenschifffahrt:

 Karte mit allen Koordinaten des Abschnitts Schiffländen: OSM

Schifflände am Silsersee
Name Seite Lage Bild Anmerkungen
Maloja (See) West Maloja
BW
Plaun da Lej (See) Nord Plaun da Lej
Isola (See) Süd Maloja
Chastè Ost Sils/Segl Baselgia
Sils/Segl Maria Barchiröls Südost Sils/Segl Baselgia

Friedrich Nietzsche

Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche kam im Juli 1881 erstmals an den See und verbrachte bis 1888 insgesamt sieben Sommer in Sils Maria, wo er im Haus der Familie Durisch ein Zimmer im ersten Stock als Mieter bewohnte und zahlreiche seiner Werke ausarbeitete, unter anderem den zweiten Teil von Also sprach Zarathustra. Er hatte hier in einer nach eigenen Worten «blutsverwandten» Landschaft einen Ort gefunden, der ihm Möglichkeit zu Konzentration und Ruhe in bestem Klima bot. Der Landschaft um den See gab er den Namen „Perla perlissima“ („Perle der Perlen“). In seinem damaligen Wohnhaus, dem heutigen Nietzsche-Haus, ist ein Museum untergebracht, in dem unter anderem Originalschriften, Briefe und Erstausgaben besichtigt werden können.

Silser Kugeln

Silser Kugeln sind Zusammenballungen von Lärchennadeln, die einen Durchmesser von bis zu 30 cm erreichen. Im Herbst werden diese Kugeln besonders in den Buchten des Silsersees angeschwemmt. Als Hauptfundort gilt die südlich der Halbinsel Chastè liegende Bucht. Deren Lage bringt es mit sich, dass der von Südwesten kommende oft starke Talwind von der Halbinsel zurückgeworfen wird, so dass in der Bucht eine wirbelnde Wasserbewegung entsteht.

Die Lärchen sind nicht immergrün und werfen ihre Nadeln im Herbst ab. Die Nadeln der ufernahen Bäume fallen in den Silsersee oder werden dorthin geweht. Hat nun eine Welle einen kleinen Haufen treibender Nadeln erfasst und mit sich fortgerissen, so kann die wirbelnde Wasserbewegung die Nadeln am Grunde drehen und so zur Kugel formen. Je nach der Grösse des losgerissenen Stückes Nadelmaterials variiert die Grösse des daraus entstehenden Balles.

Die Bälle bestehen aus ineinander verflochtenen und durch Schlamm verbundenen Lärchennadeln. Sie sind mit etwas Sand, Resten von Schneckengehäusen und anderem Kleinmaterial vermengt. Silser Kugeln sind nur in Sils, nur im Herbst und nur von Lärchennadeln zu finden. Die örtlichen Cafés bieten süsse Silser Kugeln als Konditorei-Spezialität an.

Bilder

Siehe auch

Commons: Silsersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Seen (Bundesamt für Umwelt BAFU). Abgerufen am 18. Januar 2020.
  2. Neue Bündner Zeitung, 6. Mai 1972, Seite 3
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