Der Kreis Posen-West in der preußischen Provinz Posen bestand in der Zeit von 1887 bis 1919. Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute zur polnischen Woiwodschaft Großpolen.
Größe
Der Kreis Posen-West hatte 1887 eine Fläche von 637 km².
Verwaltungsgeschichte
Der preußische Kreis Posen-West wurde am 1. Oktober 1887 aus der Westhälfte des aufgelösten Kreises Posen gebildet. Sitz des Landratsamtes war die Stadt Posen. Am 27. Dezember 1918 begann in der Provinz Posen der Großpolnische Aufstand gegen die deutsche Herrschaft, und im Januar 1919 war das Gebiet des Kreises Posen-West unter polnischer Kontrolle. Am 16. Februar 1919 beendete ein Waffenstillstand die polnisch-deutschen Kämpfe, und am 28. Juni 1919 trat die deutsche Regierung mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles den Kreis Posen-West auch offiziell an die Zweite Polnische Republik ab.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
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1895 | 35.235 | |
1895 | 35.808 | |
1900 | 36.471 | |
1910 | 43.129 | |
Von den Einwohnern im Jahre 1890 waren 87 % Polen und 13 % Deutsche. Die Mehrzahl der deutschen Einwohner verließ nach 1919 das Gebiet.
Politik
Landräte
- 1887–1890 Emil von Tempelhoff (1840–1908)
- 1890–1895Hans Ukert (1857–1930)
- 1895–1899Walter Iffland († 1899)
- 1899–1904 Rasch
- 1904–1911 Alfred von Tilly
- 1911–1919 Arthur Schack von Wittenau
Wahlen
Der Kreis Posen-West gehörte zusammen mit dem Kreis Posen-Ost und dem Stadtkreis Posen zum Reichstagswahlkreis Posen 1. Der Wahlkreis wurde bei den Reichstagswahlen zwischen 1887 und 1912 von Kandidaten der Polnischen Fraktion gewonnen:
- 1887Stephan Cegielski
- 1890 Stephan Cegielski
- 1893 Stephan Cegielski
- 1898Stanislaus Motty
- 1903Bernard von Chrzanowski
- 1907 Bernard von Chrzanowski
- 1912Stanislaw Nowicki
Kommunale Gliederung
Zum Kreis Posen-West gehörte die Stadt Stenschewo. Die (Stand 1908) 96 Landgemeinden und 47 Gutsbezirke waren zu größeren Polizeidistrikten zusammengefasst.
Gemeinden
Am Anfang des 20. Jahrhunderts gehörten die folgenden Gemeinden zum Kreis:
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Bis auf wenige Ausnahmen galten nach 1815 die polnischen Ortsnamen weiter, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Ortsnamen eingedeutscht.
Literatur
- Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft IV: Regierungsbezirk Posen, S. 78–85, Kreis Posen West.
- Michael Rademacher: Posen – Landkreis Posen-West. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Weblinks
- Landkreis Posen-West Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 14. Juli 2013.