Die Landsberger Pfähle sind in der Heraldik zum festen Begriff geworden.
Es wird ein besonderes Heroldsbild damit benannt, das in Wappen oder einem Wappenfeld auf goldenem Grund zwei blaue Pfähle zeigt. Diese Darstellung ist schon seit 1210 bekannt.
Diese Pfähle finden sich im Wappen von Chemnitz, Dresden, Leipzig und weiteren Kommunalwappen. Da zwar Leipzig, nicht aber Chemnitz oder Dresden, zur Mark Landsberg gehörte, ist wahrscheinlich, dass letztere später das Wappen von Leipzig kopierten. Chemnitz tauschte die Wappenseiten (rechts mit links), um sich von Leipzig abzuheben, während im Wappen Dresdens die eigentlich blauen Pfähle schwarz tingiert wurden.
Aus den Familienwappen der Wettiner fanden sie mit der Erweiterung ihrer Machtansprüche auch in den Wappen der Mark Landsberg Einzug. Das Adelsgeschlecht der Wettiner hatte im großen Wappen in der unteren Schildreihe vorn (Schildfußreihe) dieses besondere Heroldsbild. Markgraf Otto der Reiche führte die sogenannten Landsberger Pfähle bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts.
Viele Wappen zeigen noch heute die ehemalige Zugehörigkeit zur Markgrafschaft Landsberg.
- Zörbig, hier mit Damaszierung
- Landkreis Nordsachsen mit Wellenpfählen
(Elbe und Mulde) - ehemaliger
Landkreis Delitzsch - ehemaliger
Landkreis Leipziger Land - ehemaliger
Saalkreis
Literatur
- Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliografisches Institut, Mannheim u. a. 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 247.