Der Landwirtschaftliche Central-Verein der Provinz Sachsen war eine Bauernorganisation in der Provinz Sachsen.

Geschichte

Im Jahr 1842 schlossen sich die landwirtschaftlichen Vereine der Provinz Sachsen zum Landwirtschaftlichen Central-Verein der Provinz Sachsen zusammen. Später wurden auch die Zentralverbände der Herzogtümer Anhalt und Gotha mit dem Central-Verein zusammengeschlossen.

1859 gründete der Landwirtschaftliche Central-Verein der Provinz Sachsen für wissenschaftliche Forschungen und Untersuchungen die Versuchsstation in Salzmünde. Leiter war Johann Gottfried Boltze, der auch Räumlichkeiten und Felder zur Verfügung stellte. 1865 wurde die Versuchsstation nach Halle verlegt. 1859 bis 1866 leitete Hubert Grouven (1831–1884) die Station und schuf teils wegweisende Werke zur Feldforschung. Der wichtigste Leiter der Versuchsstation war Max Maercker (1842–1901), der von 1871 bis 1901 das Institut leitete. 1874 erhielt die Versuchsstation ihr eigenes Institutsgebäude in Halle. 1895 wurde die Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen in Halle gebildet. Diese übernahm die Agrikulturchemische Versuchsstation.

Zeitschrift des Landwirtschaftlichen Central-Vereins der Provinz Sachsen

Seit seiner Gründung gab der Verein die „Zeitschrift des Landwirtschaftlichen Central-Vereins der Provinz Sachsen“ heraus.

In der Zeit des Nationalsozialismus

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde der landwirtschaftliche Verein und die Landwirtschaftskammer gleichgeschaltet und in den Reichsnährstand bzw. die Landesbauernschaft Sachsen-Anhalt überführt. In der SBZ enzstand darauf 1945 die VdgB Sachsen-Anhalt.

Literatur

  • Detlef Zimmer: Der Landwirtschaftliche Centralverein der Provinz Sachsen: ein Beispiel großagrarischer Interessenvertretung. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Jg. 35, H. 2, 1986, S. 83–91, ISSN 0438-4385
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