Laura Lee Kiessling (* 1960 in Milwaukee, Wisconsin) ist eine US-amerikanische Biochemikerin.

Leben

Laura L. Kiessling wurde 1960 als Tochter von William E. und LaVonne V. Kiessling, geborene Korth, in Milwaukee geboren. Sie wuchs in Lake Mills auf, einer circa 85 km westlich von Milwaukee gelegenen Kleinstadt in Wisconsin. Sie begann ein Studium an der University of Wisconsin–Madison, wechselte aber nach einem Jahr an das Massachusetts Institute of Technology und machte hier 1983 ihren Abschluss als Bachelor of Science in Chemie. Als Doktorand ging sie dann an die Yale University, wo sie 1989 in Chemie promovierte. Als Post-Doktorand war sie danach zwei Jahre am California Institute of Technology bei Peter Dervan und kehrte 1991 zurück an die University of Wisconsin–Madison, wo sie heute (2014) Professorin für Chemie und Biochemie ist.

Laura L. Kiessling ist verheiratet mit Ronald T. Raines, der ebenfalls Professor für Chemie und Biochemie an der University of Wisconsin–Madison ist und mit dem sie die Firma Quintessence Biosciences, Inc. gegründet hat. Sie haben eine gemeinsame Tochter.

Forschung

Zu den Forschungsschwerpunkten des Labors von Laura L. Kiessling zählen die vielfältigen Interaktionen von Proteinen und Kohlenhydraten, speziell die Funktion von Glykoproteinen bei der Zellinteraktion. Mit Hilfe der Ring Opening Metathesis Polymerization (ROMP), einem Verfahren zur Kettenpolymerisation, werden dazu synthetische Kohlenhydratderivate definierter Länge und chemischer Struktur erzeugt, die an Membranproteinen binden und so diese blockieren oder beeinflussen können, wodurch die Zellinteraktion durch die multivalente Bindung der Kohlenhydratgruppen von Glykoproteinen simuliert und untersucht werden kann.

Weiterhin widmet sich Laura L. Kiessling unter anderem dem Aufbau und der Biosynthese der zu großen Teilen aus Kohlenhydraten aufgebauten Zellwände von Mykobakterien, wie dem Mycobacterium tuberculosis. Ziel ist die Entwicklung von Wirkstoffen, die an den beim Aufbau beteiligten Enzymen ansetzen und diese hemmen können.

Auszeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. George Richard (Hrsg.): Wisconsin alumnus. Vol. 61, Nr. 2, 1959, S. 36. Abgerufen am 31. August 2014.
  2. Obituaries: LaVonne V. "Bonnie" Kiessling. Daily Jefferson County Union, 6. Oktober 2008. Abgerufen am 31. August 2014.
  3. 1 2 Laura Kiessling. Chemical Heritage Foundation. Abgerufen am 31. August 2014.
  4. Laura Kiessling. (Memento vom 16. September 2016 im Internet Archive) Kiessling Lab, University of Wisconsin–Madison.
  5. Business Board. (Memento vom 16. September 2016 im Internet Archive) Quintessence Biosciences, Inc.
  6. Chemistry to Explore and Exploit Multivalent Protein–Carbohydrate Interactions. (Memento vom 16. September 2016 im Internet Archive) Kiessling Lab Research, University of Wisconsin–Madison.
  7. Carbohydrate Polymer Biosynthesis: A New Target for Anti-Tuberculosis Agents. (Memento vom 16. September 2016 im Internet Archive) Kiessling Lab Research, University of Wisconsin–Madison.
  8. Camille Dreyfus Teacher-Scholar Awards Program. (Memento vom 28. September 2014 im Internet Archive) Camille and Henry Dreyfus Foundation.
  9. Arthur C. Cope Scholar Awards. (Memento vom 9. Juni 2015 im Internet Archive) American Chemical Society (ACS).
  10. Carbohydrate Research Award for Creativity in Carbohydrate Chemistry. (Memento vom 3. Juli 2016 im Internet Archive) International Carbohydrate Organization.
  11. Book of Members, Chapter K. American Academy of Arts & Sciences, S. 301. Abgerufen am 30. August 2014.
  12. Laura L. Kiessling. National Academy of Sciences, Members. Abgerufen am 30. August 2014.
  13. Professor Laura Kiessling Wins ACS Claude S. Hudson Award. University of Wisconsin-Madison, Department of Chemistry, 15. Oktober 2012. Abgerufen am 13. September 2014.
  14. Alfred Bader Award in Bioinorganic or Bioorganic Chemistry. American Chemical Society (ACS). Abgerufen am 30. August 2014.
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