Wappen Deutschlandkarte
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Koordinaten: 52° 55′ N, 11° 58′ O

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Prignitz
Amt: Bad Wilsnack/Weisen
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 41,74 km2
Einwohner: 591 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19336
Vorwahl: 038791
Kfz-Kennzeichen: PR
Gemeindeschlüssel: 12 0 70 241
Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 1
19336 Bad Wilsnack
Website: www.amt-badwilsnack-weisen.de
Bürgermeister: Wolfgang Milstrey (CDU)
Lage der Gemeinde Legde/Quitzöbel im Landkreis Prignitz

Die Gemeinde Legde/Quitzöbel liegt im Landkreis Prignitz im Land Brandenburg. Sie wird vom Amt Bad Wilsnack/Weisen verwaltet.

Geografie

Legde/Quitzöbel liegt südlich von Bad Wilsnack an der Elbe, nördlich der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.

Gemeindegliederung

Zu Legde/Quitzöbel gehören die bewohnten Gemeindeteile Legde, Lennewitz, Quitzöbel und Roddan sowie der Wohnplatz Wehrwärterhaus.

Geschichte

Legde/Quitzöbel entstand am 31. März 2002 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Legde und Quitzöbel.

Legde und Quitzöbel gehörten seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Perleberg im DDR-Bezirk Schwerin. Seit 1993 liegen beide Orte im brandenburgischen Landkreis Prignitz.

Legde

In der ersten geschichtlichen Erwähnung 1274 wird Legde im Zusammenhang mit einem Grenzstreit zwischen Legde und Roddan erwähnt.

Lennewitz

Die erste urkundliche Erwähnung von Lennewitz stammt von 1310 als Leneuiz. Der Name ist slawisch und leitet sich vom Personennamen Len ab, was Faulpelz bedeutet.

Quitzöbel

Beim Bau des Gnevsdorfer Vorfluters wurden 1952 am rechten Ufer bei Quitzöbel bzw. Nitzow drei Einbäume freigelegt. Zwei der Boote zerbrachen im Verlauf der Arbeit und gingen verloren. Der dritte Einbaum konnte nahezu vollständig geborgen werden, lediglich die Spitze war durch den Bagger geringfügig beschädigt.

Quitzöbel war Stammsitz des märkischen Adelsgeschlechts von Quitzow. Die erste urkundliche Erwähnung als Quitzhovel stammt von 1310. Der mittelniederdeutsche Name bedeutet Quitzows Hügel. Im 17. Jahrhundert ging der Ort in den Besitz der von Bülow über. Später wurden die Familien von Gansauge und danach von Jagow Eigentümer der Siedlung.

Am 6./7. März 1830 wurden Quitzöbel, Legde und Lennewitz nach mehreren durch Eisgang und Eisstau verursachten Dammbrüchen an der Elbe völlig überschwemmt. Die Schäden waren beträchtlich.

Am 1. Februar 1974 wurde Quitzöbel nach Legde eingemeindet. Am 1. Mai 1990 wurde der Ort wieder zu einer selbstständigen Gemeinde.

Das 1754 erbaute Schloss Quitzöbel wurde von Theodor Fontane in seinem Werk Fünf Schlösser erwähnt. Das Schloss existiert bis heute und wurde nach 1945 zunächst enteignet und dann verschiedenen Nutzungen zugeführt, u. a. als Schule und Lehrlingswohnheim. Nach 1990 stand es leer, seit 1999 befindet es sich in Privatbesitz.

Bevölkerungsentwicklung

JahrLegdeQuitzöbelJahrLegde/Quitzöbel
18755156592002756
19104215612005721
19394506162010656
19466737492015619
19506427632016595
19714544582017604
19905833432018608
19955363232019601
20004723032020606
20014522992021600

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Legde/Quitzöbel besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Freie Wählergruppe Legde-Quitzöbel 74,4 % 6
Einzelbewerber Stephan Frank 15,4 % 1
AfD 10,2 % 1

Bürgermeister

  • 2003–2014: Wolfgang Milstrey (CDU)
  • seit 2014–2019: Hartmut Zippel (Freie Wählergruppe Legde-Quitzöbel)
  • seit 2019: Wolfgang Milstrey (CDU)

Milstrey wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 52,8 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche mit Pfarrhaus in Ledge
  • Quitzow-Denkmal in Legde, unter dem Denkmal soll das Pferd vom Herrn von Quitzow begraben worden sein
  • Kirche in Lennewitz (1909 im Jugendstil errichtet), die Pläne dazu stammten von dem Berliner Architekten Georg Büttner, die Verzierungen vom Kunstmalereiunternehmen Otto Linnemann aus Frankfurt am Main.
  • Backsteinkirche in Quitzöbel, Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet

Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Legde/Quitzöbel

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Baustoffindustrielle Kurt Glass betreibt seit den 1990er Jahren in Legde ein Wellnesshotel.

Verkehr

Legde/Quitzöbel liegt an der Landesstraße L 10 zwischen Bad Wilsnack und Havelberg.

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Legde/Quitzöbel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Legde/Quitzöbel
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  4. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Jahrgang 1830, 14. Stück vom 2. April 1830, S. 67 Online bei Google Books
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. Erik Lorenz, Robert Rauh: Quitzöbel. Das verfallene Schloss, in: Fontanes Fünf Schlösser. Alte und neue Geschichten aus der Mark Brandenburg. be.bra verlag 2017, S. 180–226.
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 22–25
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 31
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 (Memento des Originals vom 11. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Märkische Oderzeitung, 13. Okt. 2006, S. 9
  16. Märkische Oderzeitung, 14./15. Okt. 2006, S. 11
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