Leo Greiner (* 1. April 1876 in Brünn; † 21. August 1928 in Berlin) war ein österreichisch-deutscher Schriftsteller jüdischer Herkunft, Kritiker, spätromantischer Lyriker, Lenau-Forscher, Übersetzer aus dem Chinesischen.
Leben
Nach dem frühen Tod des Vaters verließ er Brünn und wanderte jahrelang mit Mutter und Schwester, die Schauspielerin war, durch Österreich-Ungarns Städte, ließ sich dann in Kronstadt nieder und kam von dort nach München, wo er ab 1895 Literaturgeschichte und Ästhetik studierte. Er war dort auch Dozent für Dramaturgie und mit dem Namen "Dionysius Tod" einer der "elf Scharfrichter" (erstes politisches Kabarett in Deutschland).
Ab 1904 war er nach seiner Übersiedlung nach Berlin dort Lektor (Dramaturg) bei S. Fischer.
Er war auch Oberleutnant der Reserve.
Hauptwerke
- Das Jahrtausend (Lyrik), 1900
- Lenau-Biographie (Nikolaus Lenau), 1904
- Der Liebeskönig (Drama), 1905
- Gedichte (unter dem Titel Tagebuch), 1906
- Komödie Lysistrata frei nach Aristophanes, 1908
- Herzog Boccaneras Ende (Drama), 1908
- Arbaces und Panthea (Schauspiel), 1911
- Altdeutsche Novellen (Herausgeber, mustergültige Anthologie), 1912
- Chinesische Abende, Novellen und Geschichten aus dem Chinesischen (Übersetzung), 1914
Literatur
- Wilhelm Bietak: Greiner, Leo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 39 (Digitalisat).
- Greiner Leo. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 56.