Leroy Frank Van Dyke (* 4. Oktober 1929 in Spring Fork, Missouri) ist ein US-amerikanischer Country-Sänger und Songwriter, der ab Ende der 1950er Jahre mit Hits wie Auctioneer und Walk on By bekannt wurde.

Anfänge

Van Dyke wollte ursprünglich Farmer werden. Während seines Landwirtschaftsstudiums an der Universität von Missouri begann er mit dem Gitarrespielen. In diesen Jahren entwickelte sich seine Leidenschaft für Country-Musik. Nach Abschluss seines Studiums in den Hauptfächern Tierzucht und Journalismus arbeitete er zunächst als Redakteur für landwirtschaftliche Belange bei einer Zeitung und kurzzeitig als Viehauktionator.

1951 wurde er zur Armee eingezogen und verbrachte ein Jahr in Korea. Hier hatte er mehrfach Gelegenheit zu musikalischen Auftritten. Außerdem schrieb er den Song Auctioneer, in den eigene Erfahrungen einflossen und der ihm wenig später den Einstieg in die Country-Szene ermöglichte.

Karriere

Der Gewinn eines Talentwettbewerbs führte 1956 zu einem Schallplattenvertrag. Seine erste Single mit dem Song Auctioneer verkaufte sich mehr als 2,5 Millionen Mal und schaffte es sowohl in die Country-Top-Ten als auch in die Pop-Top-20. Allerdings wurde er von seinem Manager betrogen, der sich unberechtigterweise als Koautor ausgab und die Hälfte der Tantiemen vereinnahmte. Der Anfangserfolg konnte zunächst nicht wiederholt werden, die nachfolgenden Singles floppten ausnahmslos. Ab 1957 trat er regelmäßig in der Fernsehshow Ozark Jubilee auf.

1961 zog Van Dyke nach Nashville und wechselte zum Mercury-Label. Hier gelang ihm im gleichen Jahr mit dem von Shelby Singleton produzierten Walk on By ein Superhit, der sich 19 Wochen hintereinander an der Spitze der Country-Charts hielt und in der Pop-Hitparade bis auf Platz fünf vorrückte. Walk on By, Wait on the Corner, das von einer „verbotenen Liebe“ handelt, bei der sich Mann und Frau nicht gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigen können, war damit einer der größten Country-Hits der 1960er Jahre. Zum Erfolg trug auch ein perfektes Arrangement und die Mitwirkung erstrangiger Studiomusiker bei.

1962 wurde Van Dyke Mitglied der Grand Ole Opry. Im selben Jahr schaffte er mit If a Woman Answers (Hang Up the Phone) noch einmal Platz drei der Country-Charts. Danach blieben die Erfolge aus. Auch ein mehrfaches Wechseln des Labels brachte keine Verbesserung, obwohl er noch bis in die 1980er Jahre im Geschäft blieb. 1967 wirkte er in dem Spielfilm What Am I Bid? mit, in dem er einen Auktionator darstellte.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Label
1961Walk On ByMercury
1963Movin’ Van DykeMercury
1963Leroy Van Dyke’s Greatest HitsMercury
1964Songs for Mom & DadMercury
1964Leroy Van Dyke at the Trade WindsMercury
1965The Leroy Van Dyke ShowWarner Brothers
1965Out of LoveMercury
1966Country HitsWarner Brothers
1968Lonesome IsKapp
1969I’ve Never Been LovedHarmony
1969Just a Closer Walk with TheeKapp
1972Greatest Hits-Leroy Van DykeDecca
1977Gospel GreatsPlant
1979Rock RelicsPlant

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  Coun­try
1956 The Auctioneer
US29
(15 Wo.)US
Coun­try9
(1 Wo.)Coun­try
1961 Walk On By
Walk On By
DE14
(16 Wo.)DE
UK5
(17 Wo.)UK
US5
(16 Wo.)US
Coun­try1
(37 Wo.)Coun­try
1962 If a Woman Answers (Hang Up the Phone)
Movin’ Van Dyke
US35
(7 Wo.)US
Coun­try3
(12 Wo.)Coun­try
Big Man In a Big House
UK34
(3 Wo.)UK
Black Cloud
The Great Hits
Coun­try16
(7 Wo.)Coun­try
1964 Happy to Be Unhappy
Coun­try50
(1 Wo.)Coun­try
Night People
Coun­try45
(3 Wo.)Coun­try
1965 Anne of a Thousand Days
Coun­try40
(5 Wo.)Coun­try
1966 Roses from a Stranger
I’ve Never Been Loved Before
Coun­try34
(8 Wo.)Coun­try
1967 I’ve Never Been Loved Before
I’ve Never Been Loved Before
Coun­try66
(4 Wo.)Coun­try
1968 Louisville
I’ve Never Been Loved Before
Coun­try23
(11 Wo.)Coun­try
You May Be Too Much for Memphis, Baby
Lonesome Is
Coun­try69
(5 Wo.)Coun­try
1969 Crack in My World
Coun­try56
(4 Wo.)Coun­try
1970 An Old Love Affair, Now Showing
Coun­try63
(7 Wo.)Coun­try
Mister Professor
Coun­try71
(2 Wo.)Coun­try
1971 I Get Lonely When It Rains
Coun­try62
(5 Wo.)Coun­try
1972 I’d Rather Be Wantin’ Love
Coun­try69
(6 Wo.)Coun­try
1975 Unfaithful Fools
Coun­try79
(6 Wo.)Coun­try
1976 Who’s Gonna Run the Truck Stop in
Tuba City When I’m Gone?
Coun­try75
(7 Wo.)Coun­try
1977 Texas Tea
Coun­try77
(6 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1966: You Couldn’t Get My Love Back (If You Tried)

Quellen

  1. Joseph Murrells: The Book of Golden Discs. 2. Ed. Barrie and Jenkins, London 1978, S. 87
  2. Chartquellen: DE UK US US vor 1958
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