Libellenmatt ist beim Schachspiel die wenig gebräuchliche Bezeichnung für eine (ansonsten namenlose) selten vorkommende, aber besonders effektvolle Mattkombination. Dabei wirken ein Läufer und ein Springer perfekt zusammen und setzen den gegnerischen König − oft gegen eine klare materielle Übermacht − matt.
Bezeichnung
Der Name beruht auf der − mit einiger Phantasie vorstellbaren − Ähnlichkeit zum Körperbau einer Libelle. Dabei bildet die Wirkungsdiagonale des Läufers den langen schlanken Körper des Insekts und der Springer, der gegnerische König sowie die weiteren vom Springer beherrschten Felder bilden das Flügelpaar am Ende dieses Körpers.
Besonderheiten
Im Turnierschach ist das Libellenmatt recht selten und erregt daher in der Praxis großes Aufsehen. Besonders spektakulär wird es dadurch, dass ihm oft ein Damenopfer vorausgeht.
Beispiel
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1. Tc2–c8+ Lg7–f8 (falls Se6–f8, so führt 2. Df6×g7+ Kg8×g7 3. Se5–g4+ Kg7–g8 4. Sg4–h6# ebenfalls zum Libellenmatt)
2. Df6–h8+ (das thematische Damenopfer) Kg8×h8
3. Se5×f7+ (ein Doppelschach) Kh8–g8
4. Sf7–h6#
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Partiebeispiele
Krasnodar, 1950
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Nach 1. Lf7–h5 verzichtete Schwarz darauf, den Läufer zu schlagen und setzte stattdessen mit 1. … Df3–g2+!! 2. Kg1×g2 Sd5–f4+ 3. Kg2–g1 Sf4–h3 matt.
Schwarz zog 21. Sc2–a1 mit der Drohung Sa1–b3 matt. Weiß zog 22. Da8×b7 und gab nach der Antwort Dd6–c7+auf.
Quellen
- Rainer Schlenker: Randspringer. Nr. 2, Juni 1982
- Jakow Neistadt: Damenopfer. Sportverlag Berlin, 1. Auflage 1988