Die Lichtwaage ist ein Begriff aus der Fototechnik. Mit der Lichtwaage wird bei älteren Kameras die elektrische Messvorrichtung zur analogen Belichtungsmessung bezeichnet.
Elektrotechnisch ist die Lichtwaage eine besondere Anwendung der Widerstands-Brücke: aus vier Widerständen wird in einem Schaltkreis eine Differenz-Spannung gebildet und im Sucher der Kamera angezeigt. Entweder soll der Spannungswert Null sein oder ein definiertes, kleines Maß bekommen, das den Zeiger im Sucher mit einer Soll-Marke zur Deckung bringt. Bei den fotografischen Parametern mit dieser Anzeige-Mittelstellung wird der Film korrekt belichtet werden.
Die Messung wird durch folgende Faktoren beeinflusst:
- die einfallende Lichtmenge,
- die Verringerung des Lichtes durch verkleinerte Arbeits-Blende (bei Offenblendmessung),
- die Verschlusszeit sowie
- die Film-Empfindlichkeit.
Elektrische Komponenten dieser Messung sind:
- der Lichtmesswiderstand,
- ein Widerstand (Potenziometer, Drehwiderstand), an dem die Lichtempfindlichkeit des verwendeten Filmes eingestellt wird, der zumeist den eingestellten Zeitenwert überlagert bzw. gemeinsam zur Potenziometer-Drehung führt, und
- mindestens zwei Potenziometer, die meist im Boden der Kamera eine Justage der Messeinrichtung für den Servicetechniker ermöglichen.
Das Konzept der Lichtwaage ist von der Wheatstone’schen Widerstandsmessbrücke abgeleitet, die oftmals in der Elektrotechnik und Elektronik zu Steuerungs- und Regelungszwecken eingesetzt wird.