Lina Stadlin-Graf (* 20. März 1872 in Speicher; † 19. November 1954 in Beckenried; heimatberechtigt in Speicher) war eine Schweizer Juristin aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Leben
Lina Stadlin-Graf war eine Tochter von Johann Graf, Landwirt, Verfassungsrat sowie Kantonsrat, und Anna Katharina Frischknecht. Im Jahr 1897 heiratete sie Hermann Stadlin.
Sie wuchs in Speicher auf und besuchte vermutlich das Seminar in St. Gallen. Von 1891 bis 1892 machte sie als Hörerin ein Rechtsstudium an der Universität Zürich. Ab 1892 studierte sie in Bern. Als eine der ersten Schweizer Juristinnen promovierte sie 1895.
Stadlin redigierte von 1902 bis 1920 unter dem Namen ihres Ehemanns das freisinnige «Zuger Volksblatt» und sorgte für frauenspezifische Artikel. Durch den Beinahezusammenbruch der Schweizerischen Volksbank verlor ihr Ehemann seinen Direktorenposten. Das Ehepaar zog danach nach Beckenried. Stadlin übernahm ab 1933 juristische Beratungen.
Literatur
- Franziska Rogger: Der Doktorhut im Besenschrank. Das abenteuerliche Leben der ersten Studentinnen – am Beispiel der Universität Bern. eFeF-Verlag, Bern 1999, S. 113–118.
- Franziska Rogger: Die Juristin und Redaktorin Lina Stadlin Graf 1872–1954. In: FrauenLeben Appenzell. Beiträge zur Geschichte der Frauen im Appenzellerland, 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. von Renate Bräuniger. Appenzeller Verlag, Herisau 1999, S. 472–480.
Weblinks
- Franziska Rogger Kappeler: Lina Stadlin-Graf. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 30. November 2010.
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