LinkedIn Corporation | |
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Rechtsform | Incorporated |
ISIN | US53578A1088 |
Gründung | 2002 |
Sitz | Sunnyvale, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
Leitung | Jeff Weiner |
Mitarbeiterzahl | 20.000 |
Umsatz | 2,99 Mrd. US-Dollar |
Branche | Karrierenetzwerk (Internet) |
Website | www.linkedin.com |
Stand: 31. Dezember 2015 |
LinkedIn (Aussprache [ˌliŋkt.ˈɪn]) mit Sitz in Sunnyvale, Kalifornien, USA, ist ein soziales Netzwerk zur Pflege bestehender Geschäftskontakte und zum Knüpfen von neuen geschäftlichen Verbindungen. LinkedIn ist in 26 Sprachen verfügbar und hat über 930 Millionen Anwender in 200 Ländern und Regionen. Mit Stand 2023 wird LinkedIn in den USA von 202 Millionen Personen genutzt, in Europa von 156 Millionen Nutzern, in Indien von 105 Millionen Personen und in Brasilien 65 Millionen. Seit 8. Dezember 2016 gehört das Unternehmen zum Microsoft-Konzern.
Geschichte
LinkedIn wurde am 28. Dezember 2002 in Mountain View (Kalifornien) von Reid Hoffman, Allen Blue, Konstantin Guericke, Eric Ly und Jean-Luc Vaillant gegründet. Dies wurde am 5. Mai 2003 veröffentlicht. Im Januar 2014 lag LinkedIn in den USA auf Rang 8 der meistbesuchten Webseiten und weltweit auf Rang 12. Seit dem 4. Februar 2009 ist das Netzwerk auch in deutscher Sprache verfügbar.
Im Januar 2011 kündigte das US-Unternehmen den Gang an die Börse an. Am 19. Mai 2011 wurde die Aktie zum ersten Mal an der Börse gehandelt. Die Kapitalisierung zum Ausgabepreis war 4,3 Milliarden Dollar; die Marktkapitalisierung stieg dann in wenigen Minuten bis auf 8,5 Milliarden Dollar.
Microsoft gab am 13. Juni 2016 ein Angebot ab, LinkedIn für einen Kaufpreis von 26,2 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Dies gab die EU-Wettbewerbsbehörde Anfang Dezember 2016 frei unter der Auflage, dass konkurrierende Netzwerke, insbesondere XING, fünf Jahre lang gleichen Zugang auf Microsofts Betriebssysteme bekommen. Die Übernahme wurde am 8. Dezember 2016 abgeschlossen.
Ende Juli 2020 verkündete LinkedIn die Entlassung von etwa 1000 Mitarbeitern. Auslöser der Kündigungen war die Corona-Pandemie und der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung.
Im Januar 2021 hatte LinkedIn nach eigenen Angaben 16 Millionen Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Etwas über ein Jahr später (April 2022) ist die Mitgliederanzahl von LinkedIn im DACH-Raum bereits auf 18 Millionen angewachsen, im Mai 2023 waren es bereits 20 Millionen.
Mittlerweile kann LinkedIn in 26 verschiedenen Sprachen genutzt werden. Dafür sorgen 20.000 Mitarbeiter in 36 verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt.
Akquisitionen
LinkedIn hat in den vergangenen Jahren einige Unternehmensaufkäufe und in einem Fall die Übernahme einer Anwendung getätigt.
Unternehmen | Land | Übernommen für | Übernommen | Quelle |
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mspoke | USA | 0,6 Millionen | 2010 | |
ChoiceVendor | USA | 3,9 Millionen | 2010 | |
CardMunch | USA | 1,7 Millionen | 2011 | |
Connected | USA | – | 2011 | |
IndexTank | USA | – | 2011 | |
Rapportive | USA | 15 Millionen | 2012 | |
SlideShare | USA | 119 Millionen | 2012 | |
Pulse (von Alphonso Labs) | USA | 90 Millionen | 2013 | |
Bright.com | USA | 120 Millionen | 2014 | |
Newsle | USA | – | 2014 | |
Bizo | USA | 175 Millionen | 2014 | |
Careerify | Kanada | – | 2015 | |
Refresh.io | USA | – | 2015 | |
Lynda.com | USA | 1,5 Milliarden | 2015 | |
Fliptop | USA | – | 2015 | |
Connectifier | USA | – | 2016 | |
PointDrive | USA | – | 2016 | |
Glint | USA | – | 2018 | |
Drawbridge | USA | – | 2019 | |
Jumprope | USA | – | 2021 | |
Oribi | Israel | 80–90 Millionen | 2022 |
Nutzung und Funktionen
LinkedIn hatte nach eigenen Angaben im Jahr 2018 über eine halbe Milliarde Nutzer.
Ähnlich wie andere soziale Netzwerke im Internet bietet LinkedIn folgende Funktionen:
- Ein Profil mit Lebenslauf kann in mehreren Sprachen erstellt werden
- Verlinkung auf eine eigene Website
- Neue Kontakte können geknüpft werden
- Möglichkeit, andere Mitglieder zu empfehlen
- Unternehmensprofile erstellen
- Die Suche nach neuen Jobs und die direkte Bewerbung per LinkedIn-Profil
- Mitgliedschaft und Gründung von Themengruppen
- Veröffentlichung eigener Newsletter
Kontotypen
Bei LinkedIn existieren verschiedene Kontomodelle. Die Freemiumvariante ist der „Basisaccount“. Dieser ist unentgeltlich und enthält:
- Profil erstellen
- Mehrsprachige Profile
- Suche (nach Namen, Vornamen, Unternehmen, Ort, Geotargeting, Position)
- Unternehmensprofil erstellen
- Gruppen beitreten oder gründen
- Netzwerkstatistiken
- Nachrichten (begrenzt auf Kontakte, Gruppenmitglieder, Moderatoren)
Der kostenpflichtige Premiumaccount bietet erweiterte Funktionen:
- Suche nach Job Level, Funktion im Unternehmen, Unternehmensgröße
- Profilorganizer = Möglichkeit, Nichtkontakte in Ordnern zu speichern und kategorisieren
- Erweiterte Netzwerkstatistiken
Ein Recruiteraccount bietet darüber hinaus Lösungen für die Zusammenarbeit im Rahmen des Netzwerks beispielsweise für Projekte. Hierbei wird ein vollständiger CRM-Ansatz verfolgt.
Kritik
Nutzung der E-Mail-Accounts von Mitgliedern zum Spamversand
LinkedIn verschickt von den E-Mail-Accounts seiner Mitglieder „Einlade-E-Mails“ an Outlook-Kontakte. Die Zustimmung der Nutzer wird dabei gar nicht oder teils schwer nachvollziehbar eingeholt. Die „Einladungen“ erwecken den Eindruck, dass der E-Mail-Inhaber selbst die Einladung verschickt habe. Wenn darauf keine Antwort erfolgt, wird die Beantwortung mehrmals angemahnt („Sie haben die Einladung von XY noch nicht beantwortet.“)
LinkedIn wurde in den USA wegen des Vorwurfs des Hackens von E-Mail-Accounts und Spammens verklagt. Das Unternehmen argumentierte mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Außerdem würden die betreffenden Nutzer so bei dem Aufbau eines Netzwerks unterstützt werden.
Verschiebung von Outlookmails auf LinkedIn-Server
Ende 2013 wurde bekannt, dass die App von LinkedIn die E-Mails der Nutzer abfing und unbemerkt auf LinkedIn-Server verschob und sich damit vollen Zugriff verschaffte. LinkedIn verwendete hierfür Man-in-the-Middle-Angriffe.
Datenschutz
Die Stiftung Warentest kritisierte, dass einerseits die Rechte der Nutzer eingeschränkt, dem Netzwerk andererseits weitreichende Rechte eingeräumt würden. Dies sei ein ungerechtfertigtes Ungleichgewicht. Auf Forderungen der Verbraucherschutzzentrale reagierte LinkedIn nicht.
Sicherheit der Plattform
Im Juni 2012 wurde bekannt, dass ein russischer Hacker nach einem Angriff auf die Server von LinkedIn die Passwörter von 6,5 Millionen LinkedIn-Mitgliedern im Internet veröffentlicht hat. Der Datendiebstahl wurde am folgenden Tag von LinkedIn bestätigt. Laut Sophos sind die Passwörter nur einfach verschlüsselt, so dass eine Entschlüsselung leicht sei.
Da LinkedIn die Authentifizierungstoken unverschlüsselt überträgt, sind Accounts angreifbar und leicht zu übernehmen.
Im Mai 2016 wurde zudem bekannt, dass bei dem 2012 erfolgten Angriff mehr als 100 Millionen Passwörter und E-Mail-Adressen gestohlen wurden. Ein Hauptverdächtiger wurde am 5. Oktober 2016 in Tschechien festgenommen.
Zensur und Blockaden
China
Um den chinesischen Gesetzen zu entsprechen, zensiert LinkedIn weltweit seinen Auftritt. 2014 gestand das Unternehmen zum Beispiel, sämtliche Diskussionen zum Massaker am Platz am Tor des himmlischen Friedens zu unterdrücken. Nachdem LinkedIn zunächst erklärte, dass die Zensur außerhalb Chinas versehentlich stattfand, erklärte das Unternehmen später, dass die weltweite Zensur „zum Schutz chinesischer Bürger“ durchgesetzt werde.
Russland
Im November 2016 hatte Russland angekündigt, das Netzwerk im eigenen Land zu sperren, da es „verbotenerweise Daten russischer Nutzer auf Servern im Ausland“ speichere. Das zitierte Gesetz war dort seit 2014 in Kraft. Die Nowaja gaseta schrieb jedoch im April 2018, die Blockade werde von vielen Benutzern umgangen.
Gefälschte Profile zur Anwerbung von Spitzeln
Im Dezember 2017 wurde bekannt, dass der chinesische Geheimdienst LinkedIn mit gefälschten Profilen füttert, um auf diesem Weg Spitzel anzuwerben.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistics. LinkedIn Newsroom, abgerufen am 24. Mai 2023.
- ↑ Form 10-K 2015 (PDF; 880 kB)
- ↑ LinkedIn Statistik-Seite, abgerufen am 24. Mai 2023.
- ↑ Alexa Site Info – LinkedIn (Memento des vom 19. September 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ LinkedIn startet deutschsprachiges Angebot, Heise online, 4. Februar 2009.
- ↑ Karriere-Netzwerk LinkedIn geht an die Börse (Memento vom 24. Januar 2013 im Webarchiv archive.today), Agence France-Presse (AFP), 28. Januar 2011, abgerufen am 28. Januar 2011.
- ↑ LinkedIn verlangt bei Börsengang Maximalpreis hrsg=Handelszeitung. In: Handelszeitung.ch. 19. Mai 2011, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Der Wahnsinn ist zurück – LinkedIn explodiert zum Börsenstart, Handelsblatt, abgerufen am 19. Mai 2011.
- ↑ Microsoft kauft Business-Netzwerk LinkedIn. Tagesschau.de, 13. Juni 2016.
- ↑ Bloomberg: Microsoft Said to Use German Site to Appease EU Over LinkedIn, abgerufen am 9. Dezember 2016 (englisch)
- ↑ Ingrid Lunden: Microsoft officially closes its $26.2B acquisition of LinkedIn. In: TechCrunch. 8. Dezember 2016, abgerufen am 27. November 2019 (englisch).
- ↑ Karrierenetzwerk: LinkedIn baut fast 1000 Stellen weltweit ab. Abgerufen am 22. Juli 2020.
- ↑ Catrin Bialek, Michael Scheppe: LinkedIn wächst schneller als Xing – und setzt die Konkurrenz unter Druck. In: Handelsblatt. 29. Januar 2021, abgerufen am 1. Februar 2021.
- ↑ LinkedIn Statistik-Seite, abgerufen am 24. Mai 2023.
- ↑ LinkedIn Statistik-Seite, abgerufen am 24. Mai 2023.
- ↑ Erich Schwartzel: CMU startup mSpoke acquired by LinkedIn. In: post-gazette.com. Pittsburgh Post-Gazette, 4. August 2010, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
- ↑ LinkedIn Acquires ChoiceVendor. In: businesswire.com. BusinessWire, 23. September 2010, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
- ↑ LinkedIn kauft CardMunch. In: IT Times. 27. Januar 2011, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Tomio Geron: LinkedIn Acquires Social CRM Company Connected. In: forbes.com. Forbes, 5. Oktober 2011, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
- ↑ Leena Rao: LinkedIn Buys Real-Time, Hosted Search Startup IndexTank. In: techcrunch.com. TechCrunch, 11. Oktober 2011, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
- ↑ Anthony Ha: Rapportive Announces Acquisition By LinkedIn. In: techcrunch.com. TechCrunch, 22. Februar 2012, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
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- ↑ Thomas Cloer: LinkedIn kauft Newsreader Pulse. In: computerwoche.de. Computerwoche, 12. März 2013, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Jeremias Radke: LinkedIn kauft Jobbörse Bright. In: heise.de. Heise Online, 8. Februar 2014, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Darrell Etherington: LinkedIn Acquires Newsle To Deliver More Relevant News About Your Connections. In: techcrunch.com. TechCrunch, 14. Juli 2014, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
- ↑ David Gelles: LinkedIn Makes Another Deal, Buying Bizo. In: New York Times. 22. Juli 2014, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
- ↑ Florian Kalenda: LinkedIn übernimmt Mitarbeiter-Suchplattform Careerify. ZDNet, 17. März 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Ingrid Lunden: LinkedIn Buys Refresh.io To Add Predictive Insights To Its Products. In: techcrunch.com. TechCrunch, 2. April 2015, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
- ↑ LinkedIn to Acquire lynda.com. In: press.linkedin.com. LinkedIn, 9. April 2015, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
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- ↑ Jordan Novet: LinkedIn acquires recruiting startup Connectifier. In: venturebeat.com. VentureBeat, 4. Februar 2016, abgerufen am 23. November 2016 (englisch).
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- ↑ Ingrid Lunden: LinkedIn acquires employee engagement platform Glint. In: TechCrunch. 8. Oktober 2018, abgerufen am 24. November 2019 (englisch).
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- ↑ LinkedIn acquires Israeli web analytics startup Oribi for $80M-90M to expand its marketing technology. In: TechCrunch. Abgerufen am 29. April 2022 (englisch).
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- ↑ Stiftung Warentest kritisiert Facebook, LinkedIn und Myspace golem.de am 25. März 2010.
- ↑ Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft. Stiftung Warentest, 24. März 2010.
- ↑ LinkedIn-Passwörter im Internet veröffentlicht. FAZ.net, 6. Juni 2012, abgerufen am 8. Juni 2012.
- ↑ magr.: Hacker veröffentlichen gestohlene LinkedIn-Passwörter im Internet. In: FAZ. 8. Juni 2012, S. 16.
- ↑ Sicherheitslücke bei LinkedIn entdeckt. Zeit Online, 23. November 2011.
- ↑ Kriminelle verkaufen 117 Millionen gehackte Linkedin-Passwörter. sueddeutsche.de
- ↑ 117 Millionen Kunden-Daten von 2012er LinkedIn-Hack jetzt offengelegt. Winfuture.de, 18. Mai 2016
- ↑ [LinkedIn, Dropbox, Formspring: Hacker festgenommen] Bericht auf dem Portal Winfuture.de vom 22. Oktober 2016
- ↑ In the shadow of Tiananmen, LinkedIn succumbs to China’s censorship Businessspectator am 4. Juni 2014.
- ↑ LinkedIn thinking twice about its adoption of China’s aggressive censorship. In: The Washington Post. 3. September 2014.
- ↑ LinkedIn may stop censoring China based Users overseas thenextweb.com am 3. September 2014.
- ↑ Russland blockiert LinkedIn. In: Spiegel Online. 17. November 2016, abgerufen am 23. November 2016.
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- ↑ Kyrill Martynow: Wie man Zensursteuer entrichtet. In: Nowaja gaseta, 11. April 2018 (russisch); abgerufen am 14. April 2018
- ↑ Ronen Steinke: China wirbt Spitzel an. Abgerufen am 24. Juli 2020.