Ludwig Lehmann (* 23. April 1802 in Halle (Saale); † 11. Juni 1877 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Bankier.

Leben

Er war der Sohn von Heinrich Franz Lehmann und trat 1834 das Erbe seines Vaters an und leitete das Bankhaus H. F. Lehmann, dessen Gründung er selbst 1828 angeregt hatte. Aktiv beteiligte er sich an den Entwicklungsplänen von Carl Adolph Riebeck. Ohne den Bankkredit von Lehmann hätte Riebeck sein Unternehmen nicht in der bekannten Weise entwickeln können.

Im Jahre 1867 ließ Ludwig Lehmann für das Bankhaus einen repräsentativen Neubau in der Großen Steinstraße 19 errichten, der 1914 durch einen Erweiterungsbau im Hof ergänzt wurde.

Lehmann errang ferner eine Monopolstellung in der damaligen Zuckerindustrie. 1871 gründete er die Cröllwitzer Papierfabrik. Ein Jahr zuvor hatte er seine drei Kinder Heinrich Franz, Emmy und Margarete als Teilhaber in seinem Unternehmen aufgenommen.

Sein Sohn Heinrich Franz (1847–1925) ließ 1890 bis 1892 die imposante Villa Burgstraße 46 erbauen, die heute als prunkvollste Villa des Historismus in Halle gilt.

Literatur

  • Norbert G. Klarmann: Lehmann, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 87 f. (Digitalisat).
  • Bruno Rummel: Ludwig Lehmann. In: Mitteldeutsche Lebensbilder, 2. Band Lebensbilder des 19. Jahrhunderts, Magdeburg 1927, S. 227–235.
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