Mäanderkarren sind rinnenförmige Vertiefungen in verkarstungsfähigem Gestein, mit mäandrierendem Verlauf, die durch Kohlensäureverwitterung entstehen. Sie bilden sich meist auf nacktem Kalkstein und sind durch einen asymmetrischen Querschnitt gekennzeichnet. Mäanderkarren sind Karrenstrukturen zweiter Ordnung.
Beschreibung
Die Mäanderkarren betrachteten Forscher wie Alfred Bögli 1976 als einen Typ der Rinnenkarren. Aufgrund ihres Formenschatzes werden sie heute als selbständige Form betrachtet. Es werden zwei grundlegende Typen unterschieden. Der Querschnitt der echten Mäanderkarren ist asymmetrisch, da die Lösung des Gesteins am äußeren Bogen (Prallhang) intensiver ist. Bei der falschen Mäanderkarre (Pseudo-Mäanderkarre) ist der Querschnitt der Rinne symmetrisch. Die Breite der Rinnen liegt im Dezimeterbereich. Die Länge kann mehrere Meter betragen.
Vorkommen
Die Entstehung von Mäanderkarre ist an das Vorkommen wenig geneigter (7° bis 14°), nackt daliegender Gesteinsoberflächen gebunden. Die Bereiche ihrer Entstehung liegen zum größten Teil oberhalb der oberen Waldgrenze, in der alpinen Region meist erst oberhalb der Zone mit noch flächenhaft dichtem Bewuchs. Sie sind besonders in stark verkarsteten Kalkgebirgen häufig, es sind jedoch auch Vorkommen auf Halit, Evaporiten und Marmoren dokumentiert.
Literatur
- Márton Veress: Meanderkarren. In: Angel Gines, Martin Knez, Tadej Slabe, Wolfgang Dreybrodt (Hrsg.): Karst Rock Features, Karren Sculpturing. 2009, S. 223–235 (zrc-sazu.si [abgerufen am 1. November 2022]).
- Gabor Tóth: Karrenmorphologische Forschungen im Dachstein und im Toten Gebirge. In: Gmundner Geo-Studien. Band 2. Gmunden 2003, S. 191–198 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 1. November 2022]).