Die Ungarische Westbahn (UWB), ungarisch: Magyar Nyugati Vasút (MNyV) war eine Eisenbahngesellschaft in Ungarn, deren Strecken in Westungarn und in der Steiermark lagen. Der Sitz der Gesellschaft war in Budapest.

Geschichte

Die Ungarische Westbahn wurde in den Jahren 1869 und 1870 in beiden Reichshälften konzessioniert.

Die österreichische Konzession für die Strecke von Graz zur steirisch-ungarischen Grenze bei Sankt Gotthard erhielten die Ungarische Allgemeine Kreditbank und das Großhandelshaus M.H. Weikersheim & Comp. (Graz) am 2. Februar 1870. Die Konzessionäre wurden verpflichtet, „den Bau der concessionirten Eisenbahn binnen drei Monaten, vom Tage der Ausfolgung der Concessionsurkunde an gerechnet, zu beginnen, binnen zwei Jahren und sechs Monaten zu vollenden und die fertigen Strecken dem öffentlichen Verkehre gleichzeitig mit der ungarischen Anschlusstrecke zu übergeben“. Der Unterbau durfte zunächst nur für ein Gleis ausgelegt werden.

Erst bei Überschreiten eines Rohertrages von 120.000 Gulden ö.W. pro Meile in zwei aufeinanderfolgenden Jahren durfte die Reichsverwaltung den Bau eines zweiten Gleises fordern. Der österreichische Staat garantierte zudem einen Reinertrag von fünf Prozent jährlich auf das investierte Kapital von 719.800 Gulden pro Meile. Die Konzessionsdauer war auf 90 Jahre vom Tag der Konzessionserteilung festgesetzt. Nach Ablauf von 30 Jahren behielt sich der Staat das Recht vor, die konzessionierte Bahn jederzeit einzulösen.

Eröffnungsdaten

Bereits 1888 vereinbarten die Regierungen von Ungarn und Österreich die Verstaatlichung der Ungarischen Westbahn. Am 1. Jänner 1889 kam der ungarische Anteil zur Königlich Ungarischen Staatsbahn MÁV, den österreichischen Anteil übernahmen die k.k. Staatsbahnen (kkStB).

Strecken

Die Strecken der ungarischen Westbahn umfassten zum Zeitpunkt der Verstaatlichung eine Gesamtlänge von 372,889 km.

Lokomotiven

Lokomotiven der Magyar Nyugati Vasút / Ungarische Westbahn
MNyV-Nr.BildAnzahlHerstellerBaujahrAchsformelVerbleib
1–1414Sigl, Wiener Neustadt1870–18721B–n2MÁV II Nr. 850–859
kkStB 19.04–07
21–4626Sigl, Wiener Neustadt1871–1873C–n2MÁV III Nr. 860–876
kkStB 46.26–28
61–7212Krauss, München18841B–n2tMÁV XIII 877–888

Einzelnachweise

  1. 84. Gesetz vom 20. Mai 1869. In: Reichsgesetzblatt, Jahrgang 1869, S. 372 (online bei ANNO).
  2. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 22. März 1870
  3. Daten auf www.pospichal.net
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