Giovanni Gualberto Magli (* vor 1607 in Florenz; † 1625 ebenda) war ein italienischer Opernsänger (Kastrat, Mezzosopran), dessen aktive Zeit als Sänger im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts lag.
Leben
Er wurde geboren in Florenz und studierte Gesang bei Giulio Caccini, bevor er am 23. August 1604 Musiker im Haus der Medici wurde. 1607 war er am Hof von Francesco IV. Gonzaga in Mantua und nahm zusammen mit Girolamo Bacchini an der Premiere der Oper L’Orfeo von Claudio Monteverdi teil, in der Rolle von La Musica und Proserpina und möglicherweise noch einer anderen Rolle. Der Musikwissenschaftler und Historiker Hans Redlich schreibt irrtümlich Magli die Rolle des Orfeo zu. Im Jahr 1608 sang er zu den Hochzeitsfeierlichkeiten von Cosimo II. de’ Medici, Großherzog von Toskana und Maria Magdalena von Österreich. Im Oktober 1611 bekam er zwei Jahre bezahlten Urlaub von Antonio de’ Medici (1576–1621), um in Neapel zu forschen. Er verließ die Dienste der Medici 1615 für ein musikalisches Engagement am Hofe Johann Sigismunds, des Kurfürsten von Brandenburg. Dort blieb er bis September 1622. Er wurde begraben in Florenz am 8. Januar 1625.
Literatur
- Ian Fenlon: The Mantuan Orfeo. In: John Whenham (Hrsg.): Claudio Monteverdi: Orfeo. Cambridge University Press, London 1986, ISBN 0-521-24148-0, S. 1–19.
- Hans Redlich: Claudio Monteverdi. Life and Works. Oxford University Press, London 1952, DNB 577939726.
- Laura Williams Macy: The Grove Book of Opera Singers. Oxford University Press, London 2008, ISBN 978-0-19-533765-5.
Weblinks
- Giovanni Gualberto bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
Einzelnachweise
- ↑ Fenlon: The Mantuan Orfeo. 1986, S. 11–15.
- ↑ Fenlon: The Mantuan Orfeo. 1986, S. 16. (online auf: books.google.de)
- ↑ Jürgen Schläder: Orfeo heißt der neue Mensch, Oper als Spiegel und Entwurf der Gesellschaft. In: Roger Lüdeke, Virginia Richter (Hrsg.): Theater im Aufbruch. Das europäische Drama der frühen Neuzeit. Niemeyer, Tübingen 2008, ISBN 978-3-484-66053-3, S. 107. (online auf: books.google.de)
- ↑ Redlich: Claudio Monteverdi. Life and Works. 1952, S. 15.
- ↑ Tim Carter: Giovanni Gualberto Magli. In: Laura Williams Macy (Hrsg.): The Grove Book of Opera Singers. (online auf: books.google.de)