Die Mamiya RZ67 ist ein Nachfolger der einäugigen Spiegelreflexkamera Mamiya RB67 des japanischen Herstellers Mamiya von 1970. Die Kamera verwendet Filme des Typ 120 oder 220 und belichtet typischerweise im Format 6x7cm. Rückteile für 6x6cm und 6x4,5cm waren ebenfalls erhältlicht, ebenso wie für spezielle Polaroidfilme. Die Nachfolgekamera der RZ67 konnte auch mit einem digitalen Rückteil verwendet werden. Durch die Qualität der Aufnahmen, ihre Vielseitigkeit und einfache Handhabung kam sie in der Werbe-, Industrie-, Porträt- und Landschaftsfotografie zum Einsatz.

Die Mamiya RZ67 ist eine Baukasten-Kamera. Das Herzstück ist der Kamerabody, dazu kommen verschiedene Objektive mit Zentralverschluss, Sucher und Kamerarückteile.

Allgemeine technische Beschreibung

Die Mamiya RZ67 ist eine einäugige Spiegelreflexkamera mit Zentralverschluss für den Filmtyp Rollfilm 120 (mit 10 Aufnahmen) oder Rollfilm 220 (mit 20 Aufnahmen). Die 6x7-Filme sind in einer Kassette befestigt – das tatsächlich nutzbare Aufnahmeformat dieser Filme beträgt 56,0 × 69,5 mm. Für Polaroid, 6 × 6 und 6 × 4,5 sind zusätzliche Kassetten verfügbar.

Die Standardobjektive sind das Mamiya Sekor Z 1:3,5/90mm, Mamiya Sekor Z 1.2,8/110mm und Mamiya Sekor Z1:3,8/127mm. Die Objektivfassung besteht aus einem Bajonett mit Klemmring inklusive einer Sicherheitsverriegelung und 12 elektrischen Kontakten.

Die Kamera besitzt einen elektronisch gesteuerten Zentralverschluss von 8s bis 1/400 s sowie B (Bulb) und T (Time). Die mechanische Verschlusszeit beträgt 1/400s und ist auch ohne Batterie realisierbar. Die Mamiya verfügt über eine schaltbare Auslösesperre. Der Lichtschachtsucher kann mit einer Hand auf- und zugeklappt werden – die einschwenkbare Sucherlupe (für den Ausgleich von Fehlsichtigkeit) gibt es in verschiedenen Stärken. Das Sucherbild zeigt 95 % des Aufnahmeformats. Im Sucher leuchtet eine orange Warnlampe, wenn der Schnellschalthebel nicht oder unvollständig betätigt wurde. Eine rote Warnlampe zeigt den nicht entfernten Schieber des Filmmagazins an.

Die Einstellscheibe besteht aus einer Mattscheibe mit Fresnel-Linse; andere Einstellscheiben sind optional erhältlich.

Das Wechselmagazin für die Aufnahme der Filme lässt sich um 90° drehen – damit ist ein Wechsel von Hoch- auf Querformat möglich, obwohl die Kamera auf einem Stativ steht. Das Mattscheibenbild passt sich der Position des Rückteils durch das Einschwenken von Masken in den Sucher an. Ein Wechsel des Magazins während einer Aufnahmesession ist problemlos durch die Trennung mittels Magazinschieber von der Kamera möglich. Dadurch ist das kombinierte Verwenden von Schwarzweiß-, Diapositiv- und Farbnegativfilm innerhalb einer Aufnahmesituation möglich.

Der Film wird mittels Schnellschalthebel transportiert. Dabei schaltet das Bildzählwerk weiter, der Spiegel klappt in die Grundstellung und der Verschluss wird gespannt.

Die Scharfeinstellung erfolgt mittels Balgenauszug, der mit doppelter Zahnstangenführung an seitlichen Einstellknöpfen bewegt wird. Die Position ist jederzeit arretierbar.

Für Mehrfachbelichtungen kann die Doppelbelichtungssperre durch das Umlegen des Schalter „M“ ausgesetzt werden. Zur Stromversorgung dient eine 6V-Batterie, wie z. B. PX28. Eine Spiegelvorauslösung für vibrationsfreies Arbeiten ist möglich.

Maße

  • 104 × 133,5 × 211,5 mm (B × H × T mit dem Objektiv1:2,8/110mm)
  • Gewicht: 2400 g mit 110er-Objektiv

Objektive

  • Sekor Z 37 mm F 4,5 – Fisheye
  • Sekor Z 50 mm 1:4,5 – Weitwinkel
  • Sekor Z 65 mm 1:4,5
  • Seiko Mamiya M 75 mm 1:3,5
  • Sekor Z 90 mm 1:3,5
  • Sekor Z 127 mm 1:3,8
  • Sekor Z 180 mm 1:4,5

Quellen

  • Mamiya RZ67 Professional Bedienungsanleitung
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