Als Dachform bezeichnet man die äußere Form oder Kubatur eines Daches. Die bautechnische Umsetzung erfolgt durch die Dachkonstruktion. Dieser Artikel bietet eine Übersicht über verschiedene Dachformen.
Allgemeine Dachformen
Dachformen können auf der Grundlage ihrer Parameter klassifiziert werden: ebenflächig oder krummflächig, einflächig oder mehrflächig, ungerichtet (z. B. runde oder quadratische Grundfläche) oder gerichtet (z. B. rechteckige Grundfläche) oder eine zusätzliche Abschrägung an der Giebelseite, die von der Form an der Traufseite abweicht (z. B. Krüppelwalmdach, Fußwalmdach, Krüppelmansarddach).
Beispiele: Flachdach, Pultdach (eventuell versetzt), Satteldach, Frackdach, Knickdach, Nurdach, Schmetterlingsdach, Walmdach (siehe dort auch Krüppelwalmdach, Fußwalmdach; der Krüppelwalm ist ein Halbwalm, auch Schopfwalm oder kurz Schopf genannt), Mansarddach (siehe dort auch: Mansardgiebeldach, -walmdach und -krüppelwalmdach), Sheddach, Zeltdach, Grabendach, Bogendach (auch als Spitzbogendach), Tonnendach (eventuell mit Halbkalotte) oder als Halbtonnendach und Hängedach.
Regionale Sonderformen sind in vielfältigen Ausführungen vertreten. Dazu gehören unter anderem das Berliner und das Stuttgarter Dach, das Paralleldach des Schleswig-Holsteinischen Doppelhauses.
Weitere, komplexere Dachformen:
Schleppdach | Dach mit Monitor | Laternendach | Hyperbolische Paraboloidschale | Pagodendach | Konkav gewölbtes Kegeldach | Flugdach |
Turmdächer
Aus Gründen der Statik, der Ästhetik und der Konvention haben Dächer auf Türmen, insbesondere auf Kirchtürmen, oft besondere Formen. Eine Auswahl beinhaltet Kegeldach, Kuppeldach, Satteldach, Zeltdach, Keildach, Rhombendach, Glockendach, Kreuzdach, Faltdach, Helmdach, Knickhelm, Zwiebeldach sowie Welsche Haube.
- Turmdachformen
- Kegeldachturm
- Satteldachturm
- Keildachturm
- Turmdächer. Romanische Rhomben- oder Rautenhelme.
- Vierseitiges Zeltdach (links) und pyramidenförmiger Turmhelm mit quadratischem Grundriss
- Zeltdachturm
- Spätgotisches Spitzdach am Franziskanerkloster Bozen
- Polygonales Zeltdach (achtseitig) mit oktogonalem Grundriss
- Zwiebelturm
Turmdachspitzen
- Firstpunkt (Dachspitze) über sechsseitigem pyramidenförmigen Turmdach mit polygonalem Grundriss
Auswahlkriterien
Wichtige Auswahlkriterien sind Standort, Wirtschaftlichkeit, Bebauungsplan, Nachbarbebauung, Gebäudegeometrie sowie statische und ästhetische Gründe.
Literatur
- Eduard Schmitt, Theodor Landsberg: Dächer, Dachformen und Dachstuhlkonstruktionen. Verlag von Arnold Bergsträsser, Stuttgart 1897.
- Susanne Wartzeck, Eva Maria Herrmann, Martin Krammer, Jörg Sturm: Umhüllen und Konstruieren: Wände, Fassade, Dach. Birkhäuser Verlag GmbH, Basel 2015, ISBN 978-3-0346-0206-8.
- Eberhard Schunck, Hans Jochen Oster, Rainer Barthel, Kurt Kiessl: Dach-Atlas: Geneigte Dächer. 4. Auflage. Institut für internationale Architektur, München 2002 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Siehe auch
- Dachgaube (mit Dachgaubenformen, bebildert)
- Schale (Technische Mechanik)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eberhard Schunck, Hans Jochen Oster, Rainer Barthel, Kurt Kiessl: Dach-Atlas: Geneigte Dächer. 4. Auflage. Institut für internationale Architektur, München 2002, S. 35 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).