Die plebejischen Marcier (lateinisch: Marcii bzw. gens Marcia) waren ein angesehenes, weit verzweigtes altrömisches Geschlecht. Bedeutende Zweige der Familie waren die Philippi und die Reges. Der Name ist durch Anhängen des Suffixes -ius vom praenomen Marcus abgeleitet. Laut Plutarch in seiner Biographie des legendären Gnaeus Marcius Coriolanus existierte auch ein patrizischer Zweig der gens Marcia. In den fasti consulares sind jedoch keine Marcii als eindeutig patrizische Konsuln angeführt. Der erste historisch verbürgte Marcius ist ein Volkstribun (tribunus plebis) im Jahr 389 v. Chr. Von einer Andeutung Ciceros ausgehend, glaubte bereits Theodor Mommsen, dass die Marcier Coriolanus erfunden haben – zur Verherrlichung ihres Geschlechts, der plebejischen Nobilität und der Plebejer als Ganzes. Einzig der laut Livius im Jahr 210 v. Chr. verstorbene rex sacrorum Marcus Marcius kann als Indiz für das Patriziertum eines Zweigs der Familie angeführt werden, da laut Cicero dieses Amt in der republikanischen Zeit exklusiv dem patrizischen Adel vorbehalten war. Jedoch ist auch hier eine plebejische Abstammung wahrscheinlicher, da die Ernennung von Marcus Marcius allem Anschein nach in die Amtszeit des ersten nachweislich plebejischen Pontifex Maximus Lucius Caecilius Metellus fiel und somit in eine konfliktreiche historische Ausnahmszeit.

Bekannte Vertreter

Spuren des Personennamens Marcius

Eine Reihe französischer Orte heißt Mercy. In einigen Fällen wird dieses Toponym auf das lateinische Patronym Marcius oder Mercius zurückgeführt, so bei Mercy im Département Allier und bei Mercey-sur-Saône.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Edwin Charles Clarke, History of Roman Private Law. S. 183f (Digitalisat).
  2. Jörg Rüpke, Status und Individualisierung unter römischen Priestern republikanischer Zeit in Pedro Barceló (ed.), Religiöser Fundamentalismus in der römischen Kaiserzeit. Potsdamer altertumswissenschaftliche Beiträge Bd. 29. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2010, 16 (PDF)
  3. Toponymie générale de la France von Ernest Nègre, Seite 571
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