Die evangelische Margarethenkirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Kierspe im Märkischen Kreis (Nordrhein-Westfalen).

Geschichte und Architektur

Die Kirche wurde erstmals 1147 als Besitz von St. Heribert in Köln-Deutz erwähnt und ist somit das älteste Kirchengebäude in Kierspe.

Der rechteckige Predigtsaal mit einem flachen Chorschluss und einem mächtigen geschweiften Dach wurde von 1816 bis 1819 nach Plänen von Philipp Leonhard Pistor als Umbau einer Hallenkirche des 14. Jahrhunderts errichtet. Der kräftige Westturm ist mit einer Zwiebelhaube bekrönt. Von der Kirche des 14. Jahrhunderts sind die Außenmauern mit Strebepfeilern und Maßwerkfenster erhalten. In den Innenraum wurde eine dreiseitig umlaufende Empore eingebaut. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude durch Beschuss beschädigt. Von 1947 bis 1969 wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt. Die ursprüngliche Tonnendecke wurde abgehängt.

Ausstattung

  • Der Kanzelaltar mit hohen Säulen und Kompositkapitellen schwingt in den Raum.
  • Der sechsseitige Taufstein aus Trachyt in säulenumstandener Kelchform ist vom Anfang des 13. Jahrhunderts.
  • Die beiden Glocken wurden im 13. und 14. Jahrhundert gegossen.

Orgel

Die Orgel wurde 1828 von dem Orgelbauer Christian Roetzel (Alpe) erbaut. Der klassizistische Orgelprospekt wurde 1827 nach einem Entwurf der Preußischen Oberbaudeputation, nach Angaben von Karl Friedrich Schinkel, gebaut. Das Instrument stand ursprünglich auf einer 2. Empore, oberhalb der heutigen Orgelempore, die allerdings 1940 abgerissen wurde. Das Instrument hat 20 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Hauptwerksregister stehen auf Schleifladen, Unterwerk- und Pedalregister stehen auf Bohlenladen.

I Unterwerk C–g3
1.Gedact8′
2.Lamento8′
3.Rohrfleut4′
4.Gemshorn2′
5.Vox humana8′
II Hauptwerk C–g3
6.Bordun16′
7.Principal8′
8.Fleut8′
9.Viol die Gamba8′
10.Octava4′
11.Spitzfleut4′
(Fortsetzung)
12.Cornetti III
13.Quinta3′
14.Octave2′
15.Mixtur III
16.Trompett8′
Pedalwerk C–d1
17.Subbass16′
18.Principalbass8′
19.Octavbass4′
20.Posaune16′
  • Koppeln: I/II (Klötzchenkoppel), II/P

Literatur

  • Georg Dehio, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2
  • Hans Ludwig Knau, Roland Pieper: Anmerkungen zur Baugeschichte von St. Margaretha in Kierspe. In: Der Märker. 69. Jahrgang, 2020, S. 8–26
Commons: Margarethenkirche Kierspe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zu den Orgeln nebst Bildern des Prospekts
  2. Nähere Informationen zur Orgel (Memento des Originals vom 5. August 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Koordinaten: 51° 8′ 11,4″ N,  35′ 13,1″ O

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