Mariä-Tempelgang-Kirche
allgemeine Informationen
Patronat Mariä-Tempelgang
Eparchie Eparchie Banat
Dekanat Zrenjanin
Pfarrei Mariä-Tempelgang-Kirche I-V
zuständiger Bischof Nikanor
Art Pfarrkirche
Bauzeit 1777–1779
Einweihung durch unbekannt
Baustil Barock und Klassizismus
Geographie
Staat Serbien
Gemeinde Zrenjanin
Ort Zrenjanin, Gradnulica

Die Mariä-Tempelgang-Kirche (serbisch: Црква Ваведења Пресвете Богородице, Crkva Vavedenja Presvete Bogorodice, kurz nur Vavedenjska crkva) in der Stadt Zrenjanin ist eine Serbisch-orthodoxe Kirche in der autonomen Provinz Vojvodina, Nordserbien.

Das Gotteshaus ist auch als Gradnulička Crkva (Kirche von Gradnulica, ein Stadtteil von Zrenjanin) bekannt und gilt als orthodoxes Pilgerzentrum der Stadt.

Sie wurde von 1777 bis 1779 erbaut und ist dem Hochfest Mariä Tempelgang geweiht.

Die Pfarreikirche ist Sitz der Pfarreien Zrenjanin I-V der Mariä-Tempelgang-Kirche, im Dekanat Zrenjanin der Eparchie Banat der Serbisch-Orthodoxen Kirche und ist ein Kulturdenkmal von großer Bedeutung.

Lage

Die Kirche steht im nördlich des Zrenjaniner Stadtzentrums, gelegenen Stadtteil Gradnulica. Dieser bildet den ältesten Stadtteil Zrenjanins. Das Gotteshaus steht nicht weit vom Ufer der Bega, einem linken Nebenfluss der Theiß (serbisch: Tisa).

Sie steht an der Straße Ulica Cara Dušana Nr. 82а. Nahe der Kirche liegen die Straßen Manastirska Ulica und die Takovska Ulica. Gegenüber der Kirche befindet sich die Grundschule Đura Jakšić.

Geschichte

Die heutige Mariä-Tempelgang-Kirche wurde laut Legenden auf den Fundamenten (Überresten) eines serbisch-orthodoxen Klosters erbaut, das entweder am Ende des 16. Jahrhunderts oder am Anfang des 17. Jahrhunderts an gleicher Stelle stand.

Das Kloster, indem auch der Hl. Raphael Banatski (Rafailo Banatski) diente und Wunder wirkte, soll den Namen Drenovac getragen haben und war eine Außenstelle (Metoh), des Klosters Hilandar auf dem Berg Athos und wurde während der osmanischen Zeit zerstört.

Die Mariä-Tempelgang-Kirche wurde von 1777 bis 1779 erbaut. Zur Zeit des Kirchenbaus war Gradnulica ein selbstständiges Dorf, was noch nicht nach Zrenjanin, damals noch Bečkerek genannt, eingemeindet war.

An der Südseite der Kirche steht die kleine polygonale aus Backstein gebaute mit einem Pyramidendach ausgestattete Kapelle aus dem 18. Jahrhundert, die dem Hl. Raphael Banatski geweiht ist und in der sich auch die Reliquien des Hl. Mönchpriesters Raphael Banatski des Wundertäter befinden. Dieser war ein Missionar aus dem serbisch-orthodoxen Kloster Hilandar, der schon zu Lebzeiten als Heiliger und Wundertäter verehrt wurde. Er steht als orthodoxes Symbol der nordserbischen Provinz Vojvodina.

Zudem ist er der einzige Heilige aus Zrenjanin. Dank des Hl. Raphael Banatski ist die Kirche seit Jahrhunderten ein Wallfahrtsort. Nach einer Überlieferung soll nach dem Tod des Hl. Raphael Banatski aus einer alten Ulme auf dem Kirchhof heilendes Wasser aus einer Quelle gekommen sein, mit welchem die Bewohner von Zrenjanin Augenkrankheiten, Epidemien und andere Krankheiten heilten.

Die Ulme auf dem Kirchhof ist über 500 Jahre alt und ist ein staatlich geschütztes Naturdenkmal. Um 1980 wurde die Ulme bei einem Brand schwer beschädigt. Langsam jedoch, erholt sich der Baum wieder.

Derzeitige Priester der Kirche sind: Sreten Simikić, Branislav Avram, Dimitrije Šljokić, Davor Stojanović und der Diakon Predrag Nenin. Die ältesten Kirchenbücher der Kirche stammen aus dem Jahre 1778.

Architektur

Die einschiffige polygonale Kirche kleinerer Dimension, mit einer geräumigen Altar-Apsis im Osten, flachen Seitenchören und einem Kirchturm im Westen, ist im Barock-klassizistischen Stil aus Ziegeln erbaut worden.

Im Nordteil und Ostteil der Mariä-Tempelgang-Kirche befinden sich fünf massive Säulen. Die Fassade und die Holztüren sind mit dekorativen Elementen wie Rauten und Rillen verschönert. Zu den Fassadendekorationen der Kirche gehören in vertikaler Ausprägung Pilaster mit Kapitellen und in horizontaler Bögenkränze.

Der hohe, prächtig ausgeschmückte Kirchturm, der mit vier Blindnischen, mit sanft geschwungenen Bögen über den geformten Giebeln und mit Rundfenster an die Kirche angebaut ist, erhebt sich über der Westfassade. Die Mariä-Tempelgang-Kirche gilt als eine der schönsten Kirchen Zrenjanins.

Vor allem ihre Ikonostase ist von Bedeutung. Restaurierungsarbeiten an der Kirche wurden 1914, 1964 bis 1965, 1971, 1979, 1995 und 2000 durchgeführt. 2004 wurde der Kircheninnenraum in byzantinischer Manier mit neuen Fresken bemalt. Dies geschah ohne die Zustimmung des Instituts für den Schutz der Kulturdenkmäler der Stadt Zrenjanin.

Ikonostase und Ikonen

Die Ikonostase wurde aus Holz geschnitzt und ist reich mit Verzierungen geschmückt. Die Ikonen auf der Ikonostase aus den Jahren 1816 bis 1819 malten die Zrenjaniner Künstler Arsenije Arsa Teodorović und Gregorije Ranisavljev.

Teodorović malte auch die ältesten Fresken der Kirch. Die Fresken und die Zarentür der Ikonostase wurden von den Zrenjaninern Künstlern Stevan Aleksić und Aleksandar Sekulić in den Jahren 1913 bis 1914 und 1923 erneuert.

Eigene Werke von Stevan Aleksić sind die Ikonen im Gewölbe der Kirche in allen drei Feldern, die Ikone von Jesus Christus im oberen Teil der Ikonostase, die Ikone der Kreuzigung Jesu, die Ikone des Hl. Großmärtyrer Dimitri auf der Nordtür der Ikonostase, die Ikone des Hl. Großmärtyrer Georg auf der Südtür der Ikonostase und die Ikone der Mariä Verkündigung auf der Zarentür der Ikonostase.

Von Wichtigkeit sind auch die Ikonen: Gottesmutter Maria mit dem Kind Jesu und die Ikone Christus auf dem Thron, Werke von Teodor Popović aus dem Jahre 1778. Die Ikone der Mariä Krönung von Georgije Popović aus dem Jahre 1816. Und die Ikonen in der Kapelle Hl. Raphael Banatski, Werke des Ikonenmalers Gojgner aus dem Jahre 1868.

Galerie

Quellen

Koordinaten: 45° 23′ 28,5″ N, 20° 23′ 32,9″ O

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