Marie Walter-Hüni (* 15. April 1872 in Uetikon am See; † 2. September 1949 in Schiers) war eine Schweizer Gewerkschafterin und Frauenrechtlerin.

Leben

Hüni wuchs in Uetikon auf und besuchte das Lehrerseminar Küsnacht. 1908 löste sie Margarethe Faas-Hardegger als Arbeiterinnensekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbund ab, ein Amt, das sie bis 1924 innehatte. Unter ihrer Leitung werden die Arbeiterinnenvereine zunehmend in die Schweizer Arbeiterbewegung integriert.

Von 1909 bis 1918 war sie Redaktorin der Zeitschrift Vorkämpferin. Hüni war rege publizistisch und agitatorisch tätig. 1910 organisierte sie die erste Frauenkonferenz für Arbeiterinnen in St. Gallen. Als Schweizer Delegierte nahm sie an der Zweiten Internationalen Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen teil und propagierte fortan die Integration der Arbeiterinnen in sozialistischen Männerorganisationen. Hüni gehörte dem rechten Flügel der sozialdemokratischen Partei an. Ab 1918 verlor sie zunehmend an Einfluss im Schweizerischen Gewerkschaftsbund. Nach 1924 war sie in Bildungsarbeit und der Genossenschaftsbewegung engagiert.

Hüni war mit Emil Walter verheiratet; sie war die Mutter des Wissenschaftsphilosophen Emil Jakob Walter.

Werke

Literatur

  • Annette Frei Berthoud: Rote Patriarchen. Arbeiterbewegung und Frauenemanzipation in der Schweiz um 1900. Chronos, Zürich 1987, ISBN 3-905278-13-8, S. 180 f.
  • Regula Ludi: Hüni, Marie. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Yvonne Pesenti: Beruf: Arbeiterin. Soziale Lage und gewerkschaftliche Organisation der erwerbstätigen Frauen aus der Unterschicht in der Schweiz, 1890–1914. Chronos, Zürich 1988, ISBN 3-905278-28-6, S. 195–200.
  • Kurzportrait. In: Der Landbote. 23. November 2013.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Regula Ludi: Hüni, Marie. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. Die Vorkämpferin (digitalisiert)
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