Marten Pechlin (* 1480 in Burg auf Fehmarn; † 3. November 1526 vor der Küste von Hiltungen/Norwegen) war ein deutscher Pirat.
Leben
Marten Pechlin war ein Freibeuter im Dienste des abgesetzten Königs Christian II. von Dänemark, Norwegen und Schweden. Marten fuhr zunächst als Getreide-Schiffer 20 Jahre im Auftrag der lübschen Hanse. Im Februar 1521 ging eine Schiffsladung nach Memel unter ihm als Kapitän verloren, er wurde vom Lübecker Rat verurteilt, am 19. August 1521 aus der Stadt gewiesen und daraufhin einer der gefürchtetsten Seeräuber der Nord- und Ostsee im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts mit einem Kaperbrief des Dänenkönigs Christian. Unter anderem wurde ihm nachgesagt, an einem einzigen Tag zwölf Kauffahrer versenkt und 105 Seeleute über die Planke geschickt zu haben. Am 3. November 1526 fiel er unter nicht genau rekonstruierbaren Umständen vor der norwegischen Südküste in einem Gefecht mit drei lübischen Bergenfahrern.
Literatur
- Karl Ernst Hermann Krause: Pechlin, Marten. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 308 f.
- Johann Martin Lappenberg: Des Hans von Göttingen Lied vom Seeräuber Martin Pechlin. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Nr. 2, 1847, S. 141–156 (Online [PDF; abgerufen am 12. Februar 2013]).
- Johann Martin Lappenberg: Hamburgs Antheil an dem Zuge gegen Martin Pechlin. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Nr. 2, 1847, S. 592–593 (Online [PDF; abgerufen am 12. Februar 2013]).
- Kurt Lemke: Der Seeräuber Marten Pechlin und seine Sippe. In: Lübecker Beiträge zur Familien- und Wappenkunde 32, 1993, S. 35–48.