Matsukaze (japanisch 松風 ‚Wind in den Kiefern‘), zu Deutsch Kieferwind, ist der Titel eines Nō-Dramas von Zeami. Das Nō ist auch unter dem Namen Matsukaze-Murazame (松風・村雨) bekannt. Es ist im Rahmen der Nō-Kategorie ein Drittspiel.
Vorbemerkung
Ort der Handlung ist die Bucht von Suma. Es treten auf: Matsukaze (Shite), Murazame (Tsure), Mönch (Waki) und ein Mann aus der Gegend (Ai).
Handlung
- Akt:
- Ein wandernder Mönch tritt auf, der von einem Mann aus der Gegend auf die Kiefer aufmerksam gemacht wird, die an zwei Mädchen erinnert. Mitgefühl ergreift den Mönch, die Herbstsonne sinkt, in einer nahen Salzsiederhütte will er um Unterkunft für die Nacht bitten.
- Akt:
- Es nahen die verstorbenen Mädchen Matsukaze und Murazame in der Gestalt von Fischermädchen.
- Der Mönch bittet an der Salzsiederhütte um Herberge für die Nacht. Er zitiert Verse von Yukihira, die sich auf die Suma-Bucht und das Salz beziehen. Die Mädchen brechen in Tränen aus, der Mönch erkennt, dass es sich um Geisterwesen handelt.
- Übergang zu Liebesraserei und Tanz. Wortspiel mit matsu, das sowohl Föhre als auch Warten bedeuten kann.
- Der Mönch erwacht aus seiner Traumschau. Die Seelen habe Erlösung gefunden.
- Ein Chor beschließt das Stück.
Nachbemerkung
Hermann Bohner, der deutsche Nō-Experte, hält Matsukaze für das schönste Nō-Spiel überhaupt.
Anmerkungen
- ↑ Holzschnitt von Tsukioka Kōgyo (月岡 耕漁; 1869–1924).
- ↑ Murazame (村雨) – wörtlich Dorfregen – bezeichnet einen kurzen, heftigen Regenschauer.
- ↑ Die Bucht von Suma (須磨) gehört heute zum gleichnamigen Ortsteil von Kōbe, Präfektur Hyōgo.
Siehe auch
- Matsukaze (2011), eine Oper von Toshio Hosokawa.
Literatur
- Donald Keene (Hrsg.): Matsukaze (Text auf englisch). In: 20 Plays of the NŌ Theatre. Columbia University Press, 1970. ISBN 0-231-03455-5.
- Kita-Schule (Hrsg.): Matsukaze (Text und Bühnenanweisung, japanisch). Kita-Schule, 1979.
- Hermann Bohner: Matsukaze In: Nō. Die Einzelnen Nō. Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tōkyō 1956. Kommissionsverlag Otto Harrassowitz, Wiesbaden. S. 159.
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